398 Kreuzgang, Baubefchreibung: Weftflügel
[&hon aus der heutigen Lage der Kellerfenfter und aus der Angabe der kleinen Treppen
zum Kreuzganggarten in den Grundriffen des Gudenus (Abb. 1 S.4) und Hundes-
hagen (Tafel 76) hervor. Wie wir uns wenigftens im Oftflügel überzeugen konnten,
beträgt die Erhöhung rund 60 cm.
Die öftliche (Arkaden-) Wand des Weftflügels wurde an den Strebepfeiler der Süd-
oftecke der Memorie fo angefchloffen (f. den Grundriß Tafel 5 und 76; vgl. auch
Abb. 96), daß die Innenfeite des Gewändes der erften Arkade in die Flucht der
Südfläche des Strebepfeilers fiel. Dabei ift am Fugenfthnitt der Quadern diefer Wand,
da wo fie fich von dem öftlichen Pfeiler des Portals zur Memorie löft, deutlich zu er-
kennen, daß fie nicht in einer Ausführung mit diefem Portal zufammen errichtet
wurde: das Portal war fcChon vorhanden, als man die Arkadenwand des Kreuzgangs
aufführte (vgl. unten das über die Nordwand Gefagte). Die Vorlagen diefer (Oft-)Seite
find in der Hauptfache alt. Sie erheben fich über den Abfchrägungen einheitlicher
Sockel, deren Umrißlinie aus Abb. 105 erfichtlich ift. Die gleiche Abbildung läßt
das Profil der Vorlagen felbft erkennen, ein Syftem von drei Stegen zwifchen bald
flacheren, bald tieferen Kehlen. Aus diefem Syftem von Dienften löfen fich dann
oben je eine Gurte und zwei Rippen heraus, die alle drei dasfelbe Profil, ein beider-
feits von Kehlen begleitetes Band, haben. Das ent[prechende halbe Profil ift den
Schildbogen eigen, die ebenfalls der Dienftgruppe entwachfen (vgl. auch Tafel 78, a).
Die Brüftungen diefer offenen Wand find mit zweifeitig abgefthrägten Platten ab-
gedeckt. Auf ihnen erheben fich die Arkadenpfeiler. Sie haben zunächft einen ge-
[&hloffenen polygonen Sockel, der oben abgefChrägt ift. Ihm entfteigen die Gewände-
profile der Pfeiler in der Weife, daß den Stäben, die die inneren Gewände der Bogen
bilden, ebenfo wie den Stäben der äußeren Bogenumrahmung befondere Sockel ge-
geben find, während die
Kehlen ohne Abfat bis
oralen nn mg zur Schräge des unteren
Abb. 105. Kreuzgang, gemeinfamen polygonen
’ ernugel: FLOTIZON- Sockels herabgeführt find.
talfchnitt durch die : =
Wandvorlage,dasGe- Wir finden (f. Abb. 105 und
wände derArkadeund Tafel 78,a) von außen nach
einen Strebepfeiler innen zwei Birnftäbe und
einen kantigen Stab, an den
mittels einer kleinen Kehle
das Innenprofil — ein Steg
zwifchen zwei breiten ganz
L ni flachen Kehlen ange-
A m); [&hloffen ift. Die Sonder-
DI a A RR fockel der Stäbe find polygon
)) Ü) RL N mit flach eingeföhwungenen
WW Seiten; fie haben attifche
Bafen mit fteil ausfließen-
; den Profilen. Die beiden
Birnftäbe (und die zuge-
hörigen Kehlen) find ohne
Kapitellebis zur Bogenfpite
herumgeführt. Das Innenprofil (von dem kantigen Stab an) geht ebenfo ohne weiteres
in die Unterteilung des Fenfters über. Die Fenfter find vierteilig, mit noch ganz ftreng