ET Tr rn
Zn
h
Tr ng
Außen-
architektur
Obergefchoß
406 Kreuzgang, Baubefchreibung: Außenarchitektur, Obergefchoß
Wappen des Erzbifchofs Johann von Naffau, wieder mit Engeln in den Zwickeln
zwifchen Wappen und Rund. Und endlich über der Tür zum Dom (27) das Wappen des
Domherrn Johannes Hofwart von Kirchheim (geft. 1419). Die Infchrift, die da gewefen
fein foll (Johannes Hoffard canonicus hujus ecclesiae), ift nicht mehr vorhanden.
Über die Außenarchitektur, die Gartenfeite des Kreuzgangs, ift nicht viel zu
fagen. Die Strebepfeiler haben hohe Sockel, deren f£hräge Abdeckung als Abdeckung
der Brüftung in den Arkaden weiterläuft. Etwa 80 cm oberhalb der Arkadenkämpfer
[pringen die Strebepfeiler ein wenig zurück: die Breite bleibt die gleiche. Der Rück-
fprung ift wiederum mit Schräge und Nafe abgedeckt. Vom Gewändeprofil und dem
Maßwerk der Fenfter war fchon S. 399 die Rede. Die Sockelbank der Arkaden
des Obergefchoffes, in der Hauptfache abermals eine abgefchrägte Platte, ift wieder
um die Strebepfeiler herumgekröpft, die fich oberhalb von neuem verjüngen. Nach
einem weiteren Rück[prung find fie endlich mittels kleiner Giebel abgefthloffen, die
in die fteilen hohen Pultdächer der Hauptabdeckung einfchneiden. Diefe Giebel
wie der gefamte Abfchluß der Strebepfeiler oben find neu. Da aber Hundeshagen
fie föhon 1819 verzeichnet, [Cheint man fie im Anfchluß an den urfprünglichen Zuftand
erneuert zu haben. Dem fteht nur entgegen, daß Opfermann, der doch fehr genau ift,
keine Giebel, fondern (auf beiden Blättern! f. oben S. 12/13) nur hohe fteile
Schrägen angibt. Da kein einziger der Giebel auch nur teilweife alt ift, läßt fich die
Frage nicht entfCheiden. Auf der genannten Sockelbank fegzen die Gewände der
oberen Fenfter unmittelbar auf. Ihr Profil ift dem der unteren Arkaden fehr ähnlich,
aber nicht ganz gleich. Es zeigt einen Birnftab, beiderfeits von zwei (verftchieden
breiten) flachen Kehlen begleitet. An die innerfte Kehle fchließt fich unmittelbar ein
kantiger Stab an wie unten. Und fo wird man annehmen dürfen, daß dement-
[prechend auch hier das Pfoften- und Maßwerk profiliert war wie unten. Erhalten ift
davon nichts. Hundeshagen und Opfermann bezeugen aber übereinftimmend, daß
vor der letzten Herftellung des Kreuzgangs noch anfehnliche Refte erhalten waren.
Daß Maßwerk glich in Form und Charakter durchaus dem der unteren Arkaden.
Heute find alle Bogen zugemauert, und in die-Füllungen find Fenfter gefett. Die
Brüftung der Arkaden war urfprünglich (wie unten) mit einer beiderfeits abgefchrägten
Platte abgedeckt. Das Profil diefer Platte nach außen zeigte die übliche gotifche Nafe
und an die zugehörige Kehle angefchloffen einen kantigen Stab. Diefer ftimmt mit
dem Innenprofil des Gewändes (das in die Brüftung herabgezogen ift und fie rechts
und links rahmt) zufammen, und fo konnte den Brüftungen innerhalb diefes gleichen
Rahmens ein Stab- und Maßwerk vorgeblendet werden, das die Einteilung der
Fenfter vorbereitet und die Brüftungen gliedert. Den drei (einftigen) Pfoften des
Fenfters entfprechend find jeweils drei Stäbe eingefegt (immer in dem gleichen Profil),
die unter fich durch Rundbogen verbunden werden. Den Rundbogen ift je ein rund-
bogiger Kleeblattbogen einbefchrieben. Zu beachten ift dabei, daß fich die Stabprofile
gern durchkreuzen. So kreuzen fich fChon die Birnftäbe des Gewändes im Scheitel
innerhalb der nächft anfchließenden Kehle. Und fo durchkreuzt der Horizontalftab am
Oberrand der Brüftungen fowohl die Innenftäbe des Gewändes wie jedesmal die drei
Teilungsftäbe der Brüftungsplatten.
Diefe ganze Architektur der Arkadenfeite ift Quaderbau in rotem Sandftein. Da-
gegen find die Mauern des Kreuzgangs nach außen und die Mauern zwifchen dem
Kreuzgang und den anfchließenden Gebäuden aus Bruchfteinen errichtet und verputt.
Das Obergefchoß des Kreuzgangs war höchftwahrfcheinlich in allen drei Flügeln
gewölbt. Ob aber die Ausführung im einzelnen durchweg diefelbe gewefen ift, das ift