Full text: Der Dom zu Mainz (B, [2], Band 2, Teil 1)

   
Nr. 256. 
‘che ein- 
; grauem 
efonders 
Infchrift 
| presen- 
je aream 
juatenus 
emoriam 
<alendas 
Grund- 
) zwecks 
lenmeffe 
ler Ehe- 
n Worte 
F 1518. 
ıre 1518 
ackoffen. 
fel 75,b. 
oder 
ren der 
mit der 
noch in 
einft die 
die um- 
tegel ift. 
[entliche 
en Hand 
ı beiden 
neu, der 
mit teil- 
 Pilafter 
ie Wand 
it dünn- 
Pilafter 
Mufthel 
ickt eine 
fich fehr 
gekrönt 
ern des 
len Ge- 
‚ fo um- 
sen hält, 
eckel fie 
nes, der 
  
    
EG OSVMS 
Kreuzgang, Denkmäler: Südflügel Nr. 11 431 
feinen Wappenfchild an der Seite hat. Die übrigen vier find folgende: Hatftein, Praun- 
heim genannt von Clettenberg, Weilburg und noch einmal Praunheim (wie oben). Die 
beiden InfChriften geben wir hier in Fakfimile mit der Überfegung der Bibelftellen: 
    
   
   
   
   
Ich bin die Aufer- 
ftehung und das 
Leben (lat.) 
Ich weiß, daß mein 
Erlöfer lebt (he- 
bräifch) 
1:18 
Gott ift nicht ein Gott der Toten, 
fondern der Lebenden (griechifch) 
   
my N 
   
    
  
N IOANNIDEHAT STEINCANONHVIVSTEMPLI SENIORLPUSS-MORIB-VIRO- STVDIOSORVM | 
ı) 
AMANTISS-OB MERIT VMSINGVLARIS ACRIMONIA.VER ENOBILITATISIVSTICA,QVIB PRI (| 
“|VATMTPVBLIE CLARVSERAT,AM-SVP-F-C-VIX-ANN-LXII-OB-AN-M-D-XVIIXIIIKLSEPN 
  
  
Angefichts der ausführlichen oben verzeichneten Würdigungen, die dem fChönen 
Denkmal in der jüngften Zeit zuteil geworden find, kann ich mir ein näheres Ein- 
gehen auf den Stil erfparen. Auch mir leuchtet ein, daß die Gruppe eine fehr charak- 
teriftifche Arbeit eines felbftändigen Schülers und Gehilfen des Meifters Backoffen ift. 
Im Gewand fchon manierierter als fein Meifter ift diefer Nachfolger auf der anderen 
Seite doch noch ftärker von dem Körpergefühl erfüllt, das das neue Jahrhundert 
kennzeichnet: man betrachte diefe in den Einzelformen mächtige Maria und diefen 
fo gar nicht mehr gotifch-knöchernen und gotifch-fporrigen Chriftus. Diefes Urteil 
bleibt zurecht beftehen, auch wenn man Heidrichs feinen Ausführungen darin zu- 
ftimmt, daß noch immer eine ganze Welt die Empfindung, die in einem folchen Werk 
lebendig wird, von der Empfindung der italienifchen Hochrenaiffance, von der 
Empfindung Michelangelos trennt. Sollte unfer Künftler wirklich irgendwie Kenntnis 
von Michelangelos Pieta gehabt haben?! Auf alle Fälle ift diefes deutfche Werk von 
etwa 1520/22 eines der wichtigften Zeugniffe des Stilwillens der Zeit. 
Unter Nr. 11 fteht eine Heiligenfigur, barhaupt, mit aufgefchlagenem Buche 
in der Rechten, die linke Hand ift abgebrochen, 1,62 m hoch, roter Sandftein, weiß 
geftrichen, Rückfeite glatt. DurchfChnittsarbeit aus dem 18. Jahrhundert. 
Unter Nr. 11 weiter: ein Apoftel Andreas, 1,23 m hoch, aus Alabafter mit ver- 
goldeten Gewandfäumen. An der rechten Hand fehlen zwei, an der linken ein Finger; 
der vordere Kreuzbalken war zerbrochen, ift aber wieder zufammengefett. Über die 
Herkunft des Stückes ift nichts bekannt. Für den Stil find folgende Züge bezeichnend: 
Geficht, Hände und Haar find fehr ausgearbeitet und bewegt, das Gewand legt fich 
um die Beine flach an, fo daß fie breit, fäulenhaft wirken: dazwifchen tritt eine band- 
artige fenkrechte Falte. Diefe Anordnung wird von malerifch reich gegliederten 
Maffen umfchloffen. Dies Ganze erinnert einigermaßen an die Figuren einer Maria 
und eines Johannes auf dem Fürftenbergaltar (f. oben S. 212). Um 1600. Phot. Neeb. 
Diefe Figur fteht auf einem romanifchenKapitell, 55,5 cm breit und 39 cm hoch, 
aus rotem Sandftein. Der Typus kommt in Worms (am Weftbau des Doms und fonft) und 
in der Pfalz vor. Aber auch in Mainz findet er fich noch einmal: die Steinhalle des Mu- 
feums bewahrt ein fehr ähnliches Kapitell, das vom Jakobsberger Klofter ftammt. Un- 
fer Stück krönte entweder einen Eckdienft oder gehörte zu einem Portal. Phot. Neeb. 
Heiligen- 
figur 
Apoftel 
Andreas 
Romanifches 
Kapitell 
  
  
  
  
  
  
  
        
  
   
    
  
  
   
    
  
  
  
  
  
   
  
   
    
  
   
   
  
   
   
   
  
    
    
  
   
   
   
  
    
   
    
  
   
   
   
   
   
   
   
  
   
  
  
    
  
    
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.