Full text: Der Dom zu Mainz (B, [2], Band 2, Teil 1)

   
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Hl. Domini- 
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Heinrich 
Gerlach 
J. J. Finck 
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v. Rokoch 
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434 Kreuzgang, Denkmäler: Südflügel Nr. 15—16 
fenkrecht ein Buch. Oben find zwifchen den Fialen und der Kreuzblume über dem 
Blendmaßwerk ftark erhaben zwei Wappenfchilde ausgearbeitet. Links erkennt man 
Wartenberg. Der rechte Wappenfchild fCheint f&hon zu Bourdons Zeit unkenntlich 
gewefen zu fein. 
Die befonders im oberen Teil der Buchftaben ftark befchädigte Infchrift in goti- 
fehen Minuskeln mit einzelnen großen Anfangsbuchftaben — lautet (zum Teil nach 
Bourdon ergänzt): Anno - Domini » m » ccc » xci » feria - secunda » post - invocavit » 
obiit » dominus »- Johannes - de » Wartenberg »- canonicus » huius - Ecclesie - cuius - 
anima » requiescat - in » pace - amen. 
Zum Typus vergleiche das oben über den Stein Nr. 7 Gefagte. Der künftlerifche 
Wert des Denkmals war wohl auch vor feiner Mißhandlung nicht bedeutend. 
Auf dem Stein Nr. 14 Figur des heiligen Dominikus, 41 cm hoc, aus 
Alabafter. Der Kopf fehlt. Der Heilige hält ein Buch in der Hand; an feiner Seite 
erfCheint ein Hund, der im Maul eine Fackel hält (das ift das Attribut des heiligen 
Dominikus = domini canis, der die Fackel bringt, die die Welt erleuchtet). Mäßige 
Arbeit um 1600. 
Nr. 15. GrabfteindesVikarsvonSt.Morit Heinrich Gerlach + 1498. 
Die Platte ftammt nicht aus dem Dom; Bourdon und Gudenus kennen fie nicht. 
Sie kam vielmehr aus der Moritkirche hierher. Der Stein ift rechts am Rande der 
ganzen Länge nach von oben bis unten verftümmelt, und zwar ift oben mehr abge- 
[hlagen als unten. Ganz unten fCheint er feine alte Breite fo ziemlich bewahrt zu 
haben. Urfprünglich verjüngte er fich nach unten: er war oben ungefähr 87--88 cm, 
unten ungefähr 80 (heute 78) cm breit und ift 2,26 m hoch. Etwa 18 cm innerhalb 
des Randes ift mittels eines f&hmalen flachen Wulftes ein Rechteck abgegrenzt, das 
mit einem Flechtwerk aus ebenfolchen Wülften gefüllt ift: Das ift die bekannte Art 
der Verzierung frühmittelalterlicher Steinfargdeckel.!) Einen folchen Deckel alfo hat 
man als Grabplatte für den 1489 verftorbenen Vikar von St. Moritz Heinrich Gerlach 
wieder benütt. Damals wurde das flach vertiefte Rund im oberen Drittel eingehauen, 
das einen Kelch und eine Hand zeigt, die den Kelch fegnet. Die Infchrift — gotifche 
Minuskeln mit einem reicher ausgeführten großen A am Anfang lautet: Anno 
domini 1498 | xxviij - + - octobris obiit honorabilis dominus henricus gerlacus | vica- 
rius ecclesie | sancti mauricij cuius anima requiescat in sancta pace amen. 
Nr. 16. Grabdenkmaldes Domvikars Joh. Jakob Fin aus Rüdesheim 
7 1743. Nach Schunk II S. 82 befand fich das Denkmal „in dem Umgange ohn- 
weit dem Capitelhaufe an der Kirchhofmauer unter dem Nr. 64.“ Es ftheint alfo 
heute noch an feinem alten Plage oder wenigftens in deffen Nähe zu ftehen. 
Das künftlerifch unbedeutende Denkmal hat die Form einer Barockkartufche, in 
deren Umrahmung fthon das Rocaille anklingt; es ift 0,79 m hoch, 0,96 m breit und 
aus [Chwarzem, weißgeadertem Marmor angefertigt. Unten ein Totenkopf auf Schenkel- 
knochen, oben im Wappenfchild des Verftorbenen, ein pfahlweife geftellter Pfeil. Auf 
dem bohnenförmig gewölbten Felde fteht die in Kurfiv eingehauene Infchrift, die 
bei Schunk a. O. wiedergegeben ift. Rechts und links vom Totenftchädel die Barock- 
Nummer: NO 64, die aber nicht den Bourdonfchen ent[pricht. 
Unter Nr. 16. Grabdenkmal Edmunds von Rokoch, Kanonikus von St.Stephan, 
Liebfrauen und Heilig Kreuz + 1724; eines Enkels des kurfürftlichen Rentmeifters 
Emund Rokoch, des Erbauers der Häufer „zum König von England“ und „zum 
‘) Solche Sargdeckel gibt es mindeftens fchon um 800; f. Mzr. Ztfchr. IV. 1909. S. 27. Aus- 
gezeichnete Beifpiele der Art find weiter die Sargdeckel der Saliergräber im Wormfer Dom ufw. 
      
  
  
  
  
   
    
     
     
  
    
     
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
    
  
    
	        
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