us Tuff.
n etwas
ı einem
n Orna-
chteckig
eben-
gliedrig
Szenen
: gewal-
vermag
inz und
he, fein
: (Stadt-
kirche“.
ı breiter
o breite
zerlegt:
: Pfeiler
n Sockel
‚ die die
lie Frei-
'en, weil
hen, um
in eben-
fen. So
ie follte
einiger-
zweimal
hend ift
en Tiefe
die vorn
er obere
zunächft
ıit Maß-
bekrönt.
blendet,
los und
ıweben-
u, aber
ıebt [ich
Flächen,
| geteilt
berbaus,
r Ecken,
Kreuzgang, Denkmäler: Südflügel Nr. 26—27 443
an den Pfeilern und ihnen gegenüber an der Rückwand fChlanke Halbfäulen als Dienfte
mit hohen runden Sockeln und Laubkapitellen. Diefe acht Dienfte tragen vier einfache
Kreuzgewölbe mit gekehlten Rippen und Laubfchlußfteinen. Auf einer Platte, die den
Boden der Nifche bildet, alfo in der Höhe der Oberkante des Sockels, liegt in kräftigem
Relief der tote Chriftus, nimbiert mit Lendentuch und Dornenkrone.
Die Gefamthöhe ift 3,65 m; roter und grauer Sandftein; an den Fialen, Kreuz-
blumen, Krabben und Schlußfteinen find Teile in Gips ergänzt. Das Ganze ift grau-
gelb angeftrichen. Tüchtige Arbeit aus der Zeit um 1420/30.
Vor Nr. 25 auf dem Fußboden allerlei Architekturrefte, dabei einige Stücke vom
einftigen Oftlettner des Doms (f. oben S. 159f.).
Unter Nr. 25 liegt ein Barockengel, 0,97 m hoch, aus weißem Marmor; er
dürfte von einem Altar oder Tabernakel ftammen.
Nr.26. Grabfteindes Domvikars Peter Melchr F1487. Bourdon Nr.102S.152.
Die Platte lag bisher vor der Treppe zur Pforte des Kapitelhaufes; fie wurde im
Auguft 1918 gehoben und hier aufgeftellt. Sie mißt 1><1,89 m, ift aus rotem Sand-
ftein und ziemlich ftark abgetreten. Dargeftellt ift auf ihr nur die Geftalt eines Geift-
lichen mit Kelch ohne jede Umrahmung. Rechts und links vom Kopfe je ein (bürger-
licher) Wappenfchild; auf dem rechten Schilde läßt fich noch ein hausmarkenartiges
Gebilde erkennen. Auf dem Rande läuft ringsum in gotifcher Minuskel die Infährift;
fie lautet, nach Bourdon ergänzt: Anno Domini m cccc 1 xxx » » + die - - » obiit honora-
bilis dominus Petrus Melchr Vicarius huius ecclesie. Die Platte foll nach Bourdon
Nachbeftattungen in den Jahren 1505, 1603, 1605, 1634 und 1689 erlebt haben. So-
weit fich heute noch beurteilen läßt, erhebt fich der künftlerifche Wert der Figur nicht
über den einer handwerksmäßigen Durchfähnittsleiftung.
Nr. 27. Standbild desheiligen Bonifatius (Phot. Neeb). Auch diefe Figur
foll wie die des heiligen Sebaftian (Nr. 6) und die Johannis des Täufers (bei Nr. 29)
aus der Stephanskirche ftammen, aus der fie vermutlich bei der „Säuberung der Kirche“
durch Baurat Dr. Fr. Geier im Jahre 1858 entfernt wurde. „Die wenigen Denkmäler
zu Ehren des heiligen Bonifaz und des heiligen Willigis, welche zwar fehr groß und
maffenhaft, aber ohne Kunftwert waren, verföhwanden ebenfalls aus dem Chor und
gaben dafelbft mehr Raum“, berichtet Fr. Schneider (Wagner-Schneider, Geiftliche
Stifte II S. 413 unten) aus den handfhriftlichen Aufzeichnungen Geiers.
Die 2,30 m hohe Figur aus weißem Sandftein von mächtiger Wirkung ift aus einem
Blocke gehauen. Die Rückfeite ift flach gearbeitet, die Figur muß alfo an einer
Wand oder in einer Nifche geftanden haben. Der Heilige ift in voller bifchöflicher
Tracht dargeftellt. In der linken Hand hält er den (jet verfchwundenen) Bifchofsftab,
mit der rechten das Meßbuch. Diefes zeigt eine [{hmale Durchbohrung, durch die das
(jest ebenfalls verfchwundene) Schwert gefteckt war. Stola und Saum des Mantels
find mit Bandelwerkmufter verziert.
In ihrem Aufbau zeigt die lebhaft bewegte Figur fcChon die ausgefprochene S-Kurve.
Ungemein lebhaft ift auch das Gewand behandelt: fcharfkantig brechen die Falten,
wild flattert der Zipfel des Mantels quer über die Oberfchenkel hin. Einzelheiten, wie
die in fteillem Bogen [Charf hochgezogenen Augenlider und die Haarbehandlung, vor
allem aber der auf monumentale Wirkung berechnete Aufbau der Figur weifen auf
nähere VerwandtfChaft mit den beiden anderen Figuren aus der Stephanskirche, dem
heiligen Sebaftian und Johannis dem Täufer. Die Archivalien der Stephanskirche,
fowie der Vergleich mit verwandten Figuren an Mainzer Häufern geben vielleicht
nähere Auffchlüffe über den Meifter und die Entftehungszeit unferer Figur.
Barockengel
Peter Melchr
Bonifatius