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Kreuzgang, Denkmäler: Südflügel Nr. 33—34 447
Zwifchen den Apofteln fteht die Figur einer heiligen Katharina. Hl. Katharina
Die Heilige ift 1,02 m hoch, aus gelbgrauem Sandftein. An den Reften der rechten
Hand find noch Teile eines Schwertgriffs erhalten. Die linke Hand fehlt — offenbar
trug fie ein Rädchen. Die Oberfläche der Figur ift ftark abgewittert; ganz befonders
gilt das vom Geficht. Durchfchnittliche Arbeit aus der Zeit um 1330.
Am Unterbau des gotifchen Altars (Nr. 32) die Stein-Epitaphien zweier’ Herren v.
Herren von Franckenftein mit Wappen und Infchrift. Joannis II S. 359. Bour- Franckenftein
don Nr. 28 S. 123 und Nr. 32 S. 124.
Die Platte links unten mißt 71x94 cm; fie ift aus grauem Sandftein. Innerhalb
eines flach profilierten Rahmens fit das Wappen des Verftorbenen mit zwei Helmen
in einem Kranz, der die Breite des Feldes vollftändig füllt. Darüber fteht (in Kapi-
talen): I. L.V.V.Z.F. Unten: OBYT 8- - . 40 1641. Das Wappen ift das Wappen
der Familie Franckenftein-Cleen, und die Infchrift ift danach aufzulöfen in: Johann
Ludwig von und zu Franckenftein.
Die Platte rechts gibt in einem ähnlichen Rahmen aber ohne Kranz ebenfalls das
Wappen Franckenftein-Cleen mit zwei Helmen. Eine Infchrift findet fich heute nicht
mehr auf dem Steine; nur die Jahreszahl 1664 fteht unten in kleinen arabifchen Zif-
fern. Bourdon las noch: I-E-V:F-, was aufzulöfen wäre in: Johann Euftach von
Franckenftein. Die Platten lagen einft in der Memorie.
Nr. 33. Figur eines Bifchofs, 1,63 m hoch, aus rotem Sandftein. Die Arbeit Bifchof
war [Chon von Haus aus derb, ift nun aber auch noch fehr ftark verwittert. Der auf-
fallend kleine Kopf ift aufgefett, aber wohl zugehörig. Die beiden Hände halten ein
Buch und damit auch das Pedum, das freilich unten und oben zerftört ift. Der merk-
würdig fleiföhige, mohrenartige Kopf mit den deutlichen Erinnerungen an die Stili-
fierung des 14. Jahrhunderts und das Gewand zeigen, daß die Figur der erften
Hälfte des 15. Jahrhunderts angehört. Die Figur fteht auf einem gotifchen Sockel
und einem Bruchftück, das vom Fuß eines gotifchen Tauffteins herrühren könnte.
Im legten Joch des Südflügels ift der Wand ein größerer Architekturrahmen von
der Geftalt eines Doppelportals mit reichem Maßwerk im Bogenfeld vorgeblendet.
Diefe ganze Architektur ift neu, fie dient den Grabfteinen Nr. 34 und 35 als Faffung.
Nr. 34. Grabftein des Domkantors Konrad Rau von Holzhaufen Konrad Rau
71464. Bourdon S.82. Gudenus II S.870 vor Nr.92. Schaab IIS.91. KleinS.50. Zeich- v.Holzhaufen
nung (ohne die Inföhrift) von. Lindenfchmit (1806) in der Stadtbibliothek (Mappe III, 223).
Zeichnung des Wappens der Mantelfchließe von Bodmann, ebenda (III, 61). Zeich-
nung einiger Einzelheiten der Architekturumrahmung im Heff. Denkmalarchiv.
Der Stein befand fich urfprünglich in der Nikolauskapelle, kam dann in die Memorie
und wurde zu Anfang des 19. Jahrhunderts in den Kreuzgang und zwar ins erfte
(weftliche) Joch des Südflügels verfett. Hier aber mußte er 1842 dem neuen Frauen-
lobdenkmal weichen und kam nun endlich an feiner heutigen Stelle zur Ruhe (f. oben
3. 391 und 396, fowie Schaab und Klein a. a. O.).
Die heute, fichtbare Fläche der Platte mift 1,37 > 2,63 m; graugelber Sandftein.
Da jest das untere von innen heraus abge[chrägte Fußftück nur noch 4 cm ftark auf
dem neuen Sockel auffitt, ift die Platte unten zweifellos abgearbeitet: ficherlich hatte
fie urfprünglich unten einen reicheren Abfchluß (vgl. die Denkmäler feit Johann von
Naffau; f. oben S. 247). Ergänzt find (in Gips) an der Figur die Nafe, das rechte
Auge, Teile mehrerer Finger, kleine Stücke am Gewand, an der Mantelfchließe, am
Kelch. An der Architektur, befonders am Baldachin find die Ergänzungen zum Teil
beträchtlicher, aber fie find überall gefichert.