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Gerhard
v, Ehrenberg
448 Kreuzgang, Denkmäler: Sudflügel Nr. 35
Auf der nach außen abwärts geneigten Fußplatte erheben [ich die kräftigen Seiten-
rahmen. Sie find bis auf einen fthmalen vorderen Steg beiderfeits abgefChrägt. In
die äußere Schräge ift rechtwinklig vertieft das Infchriftband eingelaffen; die innere
Schräge ift in ein Syftem von flachen und halbrunden Kehlen, Plättchen und Stäben
verwandelt, die fich unten in der Fußplatte tot laufen und oben hinter dem Baldachin
verföhwinden. Vor dem vorderen Steg des ganzen Rahmens fteht- ebenfalls je ein
Rundftab, der einen zweigefchoffigen, [piral flach kannelierten Sockel und ein Laub-
kapitell hat. Diefe Stäbe tragen den Baldachin. Diefen bilden drei reich mit Maßwerk,
mit Krabben und Kreuzblumen ausgeftattete Kielbogen zwifchen Fialen. Da wo fie
nicht unterftügt find, enden fie frei in Laubkonfolen. Über und hinter ihnen erhebt
fich eine gefchloffene, mit Maßwerkblenden befette Fläche, die oben mit einer einfach
profilierten Platte wagrecht abgefchloffen ift. Der ganze Baldachin fchwingt fanft nach
vorn vor. In diefem Gehäufe fteht der geiftliche Herr auf zwei Drachen. Er ift im
Chormantel mit großer, runder, mit dem Wappen des Domkapitels gef&hmückter
Schließe und mit der Mitra auf dem Haupt dargeftellt. Die Linke hält den Kelch,
den tlie Rechte fegnet. Zu feinen Füßen über den Köpfen der Drachen erftheinen
zwei Wappen, den Rahmenfchrägen angelegt, zwei weitere oben zu feiten feines
Kopfes. Die Wappen find (oben): Rau von Holzhaufen, Hofe von Ockershaufen; (unten):
Venningen und Rheinberg. Die Infchrift, gotifche Minuskel mit einzelnen großen
Buchftaben, geben wir hier in Fakfimile und mit der Auflöfung:
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Anno domini millesimo quadringentesimo sexagesimo quarto ipso die sancte Gertru-
dis Obiit venerabilis dominus/Conradus Ruwe senior Cantor et Jubilarius huius neenon
Aschaffenburgensis ecclesiarum praepositus Cuius anima requiescat in pace Amen.
Die Arbeit ift etwas ftarr und leblos. Aber fie ift durch einen peinlichen Naturalis-
mus im Kleinen gekennzeichnet, wie ihn der weiche Stil noch nicht kennt (man vgl.
z. B. die Adern an den Händen), und fteht auch in der Gewandbehandlung fchon ganz
auf dem Boden der neuen geradlinigen, eckig brechenden Weife.
Nr. 35. Grabftein des Domfcholaftikus Gerhard von Ehrenberg 7 1498.
Bourdon Nr. 31 S. 124. Gudenus II S. 907. Schaab II S. 91 und 132. Klein S. 50.
Phot. Kroft.
Schaab fah den Grabftein noch im Fußboden der Memorie „einige Schritte von dem
alten vermauerten (romanifchen) Portal entfernt“. Er teilte dann das Schickfal des
eben unter Nr. 34 befchriebenen Grabfteins (des Kantors Konrad Rau) und landete
fehließlich mit diefem an feiner heutigen Stelle (f. oben S. 392).
Auch diefe Platte wurde mindeftens unten abgearbeitet und feitlich und oben
neu fo gefaßt, daß ihre urfprüngliche Größe nicht feftzuftellen if. Was man heute
von ihr fehen kann, mißt 1><2,46 m. Sie ift aus grauem Sandftein. Abgefehen vom
Fußftück fehlt vor allem der äußere Teil des Rahmens, der die Infthrift auf einer
eingelaffenen Metallplatte, vermutlich aus Bronze, in vergoldeten Buchftaben — trug.
Außerdem fehlt ein Stück am Fuß des Kelches. In Gips ergänzt find die Nafe der