Full text: Der Dom zu Mainz (B, [2], Band 2, Teil 1)

   
re gr 
ee u ee 
Be ner 
a Ver nee gr 
= 
En 
2 
Flach v. 
Schwarten- 
berg 
Peter Ohler 
    
    
  
  
  
  
  
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
474 Kreuzgang, Denkmäler: Oftflügel Nr. 69 
Das Stück, 99,5><33 cm groß, ift aus fChwarzem Marmor. Es hat unten eine 
[ehmächtige Fußleifte und oben ein profiliertes, ebenfalls nicht fehr kräftiges Abfchluß- 
gefims. Die volle Höhe und faft die ganze Breite nimmt die erhaben angearbeitete 
ovale Infchrifttafel ein. Die Infchrift — in [Chönen Kapitalen lautet: REVERENDO 
ET NOBILI DOMINO CHRISTOPHORO A-GRAENROD ECCLESIAE | MOGVNTINAE CAN- 
TORI BINGAEQVE PRAEFECTO QVI ANNO DOMINI NOSTRI | IESV CHRISTI 1602 
FERIA . 3:7. CALENDAS OCTOBRIS INTRA HORAM | II: ET XII: DECESSIT EX HAC 
VITA. PIA ETNATVRALI MORTE | CVIVS ANIMAE DEVS REQVIEM AETERNAM. COR- 
PORI | BEATAM RESVRRECTIONEM DONET- SVPERSTITES /| PROPINQVI - 
Nr. 69. Doppel-Grabftein des Dekans Wilhelm Flach von Schwargen- 
berg 1383 und des Kuftos Philipp Flach vonSchwartenberg + 1429. 
Joannis II S. 302 und 312. Bourdon Nr. 4 S. 83. Abjfchrift der Infchrift von Bod- 
mann in der Stadtbibliothek (Mappe III, 56). 
Die mächtige Platte lag urfprünglich in der Nikolauskapelle. Sie ift 1,40 x2,91 m 
groß, aus rotem Sandftein. Die Oberfläche ift abgetreten und in der unteren Hälfte 
bis zur Unkenntlichkeit verwittert. Etwas unterhalb der Mitte ift der Stein fChräg quer 
durchgebrochen und geflickt. Der breite flache Rahmen trägt die Infchriften. Dem 
wenig vertieften Bildfeld ift oben ein großer mit Krabben gefchmückter Kielbogen 
vorgeblendet, der rechts und links mittels einer kleinen Konfole an die Innenkante 
des Rahmens angefchloffen ift. Diefer große Bogen ift durch zwei Spitgbogen unter- 
teilt, die in der Mitte in einer Lilie zufammenlaufend mit unten offenen Dreipäffen 
ausgeftattet und mit Nafen befett find. Unter jedem diefer Bogen fteht einer der 
beiden Geiftlichen, und zwar der Dekan Wilhelm (links) mit der Mitra gefchmückt, 
der Kuftos Philipp (rechts) im Birett. Jeder der beiden ift mit dem Chormantel 
angetan und hält den Kelch vor fich. In den Zwickeln oben zwifchen Kielbogen und 
Rahmen je ein Wappen. Zwei weitere Wappen müffen einft zu Füßen der beiden 
Domherren fichtbar gewefen fein: fie find nicht mehr vorhanden. 
Die Infchriften — in gotifchen Minuskeln — beginnen oben in der Mitte und laufen 
die eine rechts, die andere links herum. Sie find jeweils von der Mitte an abwärts 
völlig zerftört. Aufgelöft und nach Bourdon ergänzt lauten fie: 1. Links herum, die 
Schrift ift von außen zu lefen: Anno - domini » m » ccc - Ixxxiij - / In » vigilia - andree - 
apostoli - obiit - honorabilis - dominus - wilhelmus flach (de Schwartenberg decanus, 
cuius anima requiescat in pace). 2. Rechts herum: Anno » domini » m - cccc » xxix - | 
v + die. mensis  marcii- obiit-honorabilis- dominus philippus flach (a Schwarczenberg 
custos, culus anima requiescat in pace). Die Wappenfthilde find: oben (zweimal) Flach 
von Schwartenberg und unten (nach Bourdon) links Schlompff von Winternheim 
(das Wappen der Mutter des Dekans Wilhelm), rechts Neumagen (das Wappen der 
Mutter des Kuftos Philipp). 
Der Erhaltungszuftand läßt ein ficheres Urteil über den Stil und den künftlerifchen 
Wert des Denkmals nicht mehr zu. Immerhin fcheint ficher, daß der Grabftein 1429 
oder bald darnach gearbeitet wurde. Die tüchtigen Köpfe erwecken keine ungünftige 
Vorftellung von dem, was uns hier verlorenging. 
Über Nr. 69 an der Wand das Denkmal des Domvikars Joh. Peter Ohler 
7 1747. Ein feitlich aus langgeftreckten, konfolenartigen Voluten gebildeter, oben und 
unten ge[öhweifter Rahmen (vgl. das Denkmal der von Stadion Tafel 61,a) umfchließt 
die flachgewölbte Fläche mit der Infchrift. Das fchlichte Denkmal, künftlerifch un- 
bedeutend, ift aus [chwarzem Marmor, 90 cm hoch. Der über der Infehrift unter der 
Giebelleifte angebrachte Schild zeigt eine Hausmarke, Kreuz mit Doppelhaken; als 
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.