Full text: Der Dom zu Mainz (B, [2], Band 2, Teil 1)

   
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Das kleine 1,30 m hohe Denkmal aus rotem Sandftein zeigt im Aufbau die Form 
einer feitlich von konfolenartigen Voluten eingefaßten Platte, die auf einem ge- 
[&hweiften Sockel ruht. Das Ganze hat viel Ähnlichkeit mit dem Mittelftück des Denk- 
mals der Brüder von Stadion (f. Tafel 61, a). Auf der Mitte der Bekrönung fit in 
Rokokokartufche das Wappen: ein aufgerichteter Bär, auf den von beiden Seiten zwei 
junge Bären zufpringen. In der Mitte des Sockels in ähnlicher Kartufche ein Toten- 
[hädel. Die Infchrift bei Schunk a. O. 
Nr. 72. Grabftein des Dekans von St. Morit Nikolaus von Königftein 
7 1432. Gudenus III S. 943, im Verzeichnis der Dekane von St. Morig. 
Die Platte ftammt aus der Mauritiuskirche. Sie ift 1,20 m breit und 2,25—2,28 m 
hoch, aus rotem Sandftein. Sie gehört dem gleichen Typus an wie die vorige (Nr. 71), 
ift aber wie diefe ftark abgetreten. Man erkennt nur noch wenige Linien von dem 
eingegrabenen Bilde des Verftorbenen und von dem Kielbogen, der es oben umfaßte. 
Von der Infchrift — in gotifchen Minuskeln läßt-fich noch folgendes lefen: Anno - 
domini » m » cccc » xxxü - | (dominica esto mihi)!) Obiüt . honorabilis - dominus - 
nicolaus - Kngisstein | decanus - huius - ecclesie - cuius - | anima » requiescat - in» 
pace » amen. 
Die Schilde, die wiederum oben in den Ecken innerhalb des Rahmens fichtbar 
werden, hier vertieft in Relief gefett, zeigen beide dasfelbe Bild: Königftein. 
Über Nr. 72 Sockel vom Denkmal Phil. Adolfs von Staffel (f. bei Nr. 51). 
Darüber das Denkmal der beiden Domkapitulare Johann + 1677 und 
Carl Lothar von Megenhaufen + 1684. Bourdon verzeichnet das Denkmal in der 
Memorie a dextra intrantis ex templo in memoriam; es hing alfo zwifchen den beiden 
Portalen an der Wand. Auch Gudenus II S. 866 führt es unter den Denkmälern in 
der Memorie an. Von hier wurde es im Anfang des 19. Jahrhunderts entfernt. Die Ver- 
jtorbenen waren Vettern. Beide ereilte, wie die Infchrift angibt, ein früher Tod. 
Johann [tarb im 31., Carl Lothar im 33. Lebensjahre. Des erften Bruder, des zweiten 
Schweftern ließen das Denkmal errichten. Die Infchriften auch bei Gudenus a. O. 
Das 1,60 m hohe Denkmal aus rotem Sandftein ift in feinem Aufbau und in der 
Bemalung dem oben unter Nr. 69 befchriebenen des Domkapitulars von Hettersdorf 
nahe verwandt und diente für diefes vielleicht dem Bildhauer als Vorbild. Auch hier 
wieder die Draperie als Hintergrund und das ovale, gewölbte Mittelftück mit den beiden 
Grabfthriften: links die Johanns, rechts die Carl Lothars von Metenhaufen. Ge- 
trennt werden diefe beiden Infchriften durch einen mächtigen, an einem Ringe auf- 
gehängten Schenkelknochen in Relief, der in diefer Beftimmung fonderbar wirkt. 
Das Mittelftück fit ohne befondere Umrahmung glatt auf der Draperie. Rechts und 
links der Draperie fchwebt je ein geflügelter Putto; den unteren Abfchluß bildet ein 
geflügelter Totenfchädel. Am oberen Rande find die Ahnenfchilde angebracht. Heral- 
difch rechts Margreth von der Horft (Mutter Johanns), links Anna Katharina von Breid- 
bach (Mutter Carl Lothars). Die Bekrönung des Ganzen bildete wohl das jett ver- 
[hwundene Familienwappen von Megenhaufen, wie auch Bourdon verzeichnet. Viel- 
leicht haben wir es ebenfalls unter den dreien jest über dem Eingang zum ehemaligen 
Kapitelfaale angebrachten zu fuchen (f. oben bei Nr. 13). 
Nr. 73. Grabftein des Scholaftikus von St. Morit Heinrich von Kufel 
7 1375. Gudenus III S. 947 im Verzeichnis der Scholaftiker von St. Morit,. 
Die Platte mißt 1,17 2,18 m und ift aus rotem Sandftein. Sie ftammt wie der 
Stein Nr.72 aus St. Mauritius. Auch der Typus ift derfelbe. Nur daß hier innerhalb des 
') Den Todestag las noch Gudenus: heute ift er nicht mehr zu entziffern. 
Kreuzgang, Denkmäler: Oftflügel Nr. 72-73 477 
    
   
  
   
   
   
  
  
  
   
  
   
   
  
  
  
    
    
   
   
  
  
   
  
   
   
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
    
   
  
  
  
    
  
Nikolaus v. 
Königftein 
Johann 
Carl Lothar 
v. Meten- 
haufen 
Heinrich v. 
Kufel 
  
	        
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