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Gothardkapelle: Gefchichtliches 495
Gefchenk des Herzogs Maximilian von Bayern nach Rom. Ob auch die Schweden
aus der Dombibliothek Bücher verfChleppt haben (wie nachweislich in großem Um-
fang aus anderen Mainzer Bibliotheken), läßt fich nicht mit Sicherheit fagen: nach-
gewiefen ift in fChwedifchen Bibliotheken kein Buch, das aus der Mainzer Dombiblio-
thek ftammte. Dagegen ließ Guftav Adolf zu, daß fein Mitftreiter Bernhard von
Weimar einen tiefen-Griff in die Dombibliothek tat. Die Bücher, die er als Kriegs-
beute mitnahm, gingen nach feinem Tod 1639 an feinen Bruder Herzog Ernft über
und gelangten auf diefem Wege fihließlich nach Gotha. Dort zählen fie ebenfo wie
die Mainzer Werke in der Vaticana noch heute zum koftbarften Befig der Sammlung.
Übrigens war die Plünderung unter den Schweden durchaus keine vollftändige. Als
die Feinde die Stadt verlaffen hatten, beauftragte das Domkapitel den gelehrten und
bewährten Kapuzinerpater Urban, die übriggebliebenen Beftände, die man wohl
gleichzeitig aus irgendwelchen Quellen ergänzte, neu aufzuftellen und zu katalogifieren.
Diefen Beginn einer neuen Ära der Bibliothek feierte eine Infchrift über dem Ein-
gang mit folgenden Worten: Florem librorum ranuerunt Suecica bella. Hos in hanc
seriem Capucinica cura redegit. In diefem Zuftand alfo ging die Bibliothek in die
neue Zeit; und die nächften anderthalb Jahrhunderte der Ruhe werden ihrer Be-
reicherung gewiß nicht ungünftig gewefen fein. So war fie denn auch wieder wohl-
verfehen, als Gudenus und Würdtwein fie fhilderten. Der Dombrand von 1793 hat
in Mainz fo gut wie nichts von ihr übriggelaffen.
DIE GOTHARDKAPELLE
GESCHICHTLICHES
Die Doppelkapelle, die dem Nordarm des Weftquerhau
wurde um 1130 von Erzbifchof Adalbert I als Hofkapelle (capella curtis nostrae in
Moguncia, f. oben S. 17 zum Jahr 1137) erbaut. Sie war, als Adalbert I 1137 ftarb,
noch nicht geweiht, erhielt aber ihre Weihe gleich darauf durch den Bifehof Bucco
von Worms (30. Juni 1137).!) Diefe Daten bilden den feften Punkt, nach dem die
Baugefchichte, auch des Doms felber, fich immer wieder zu orientieren haben wird.
Deshalb ift der Baubefund in der Kapelle von ganz befonderer Wichtigkeit.
So klar die Anfänge des Baus vor unferen Augen ftehen, fo wenig deutlich ift feine
weitere Gefthichte. Die Kapelle muß fchon an Bedeutung verloren haben, als der Erz-
bifchof aus der Pfalz am Dom in die Martinsburg überfiedelte, Ja es ift durchaus mög-
lich, daß fie damals fchon ihrer urfprünglichen Beftimmung entzogen wurde. Aber etwas
Zuverläffiges wiffen wir darüber nicht. Jedenfalls kam es nicht zu einem tiefgreifenden
Umbau. Und auch als man gegen Ende der achtziger Jahre des 16. Jahrhunderts den
Entfchluß faßte, die Regiftratur des Kurfürftlichen Konfiftoriums in die Kapelle zu
verlegen,?) fcheint man fich mit einer einfachen Herftellung der Räume begnügt zu
haben. Desgleichen hat die Erneuerung des Daches, über die in den Jahren 1645— 1647
fes am Dom vorgelagert ift,
') Böhmer-Will, Regeften zur Gefchichte der Mainzer Erzbifchöfe I S. 306 f. Nr. 310. Eine
Infchrift neben dem Altar an der Wand auf der Epiftelfeite verzeichnete den Tag der Weihe
und nannte den Bifchof Bucco von Worms, der die Weihe vollzog. Noch Bourdon und Gudenus
fahen die Infchrift „sub vitro conservatorio“. Bourdon S. 57. Gudenus II S. 732. Vgl. Kraus,
Chriftl. Infchriften II S. 114 Nr. 242. Die Infchrift ift unterdeffen verfchwunden.
*) Es gab ein längeres Hin und Her zwifchen dem Domka
die Frage, wem nun eigentlich die Unterhaltungspflicht der
protokolle vom 26. November 1588, vom 19. Auguft 1589,
andere in Würzburg.
pitel und dem Kurfürften über
Kapelle obliege. Domkapitel-
vom 15. Dezember 1590 und