al Tan aaa Er EEE En Even
f
ne
Oftfeite
Bauftoffe und
Bearbeitung faffungen aus Quadern hergeftellt, die Mauern aus Bruchftein. Aus Kalkfteinquadern
a a 9
498 Gothardkapelle: Das Äußere
Die Oftfeite der Kapelle, foweit fie in den engen Höfen hinter den vorgefetten
Häufern zu fehen oder von der Galerie aus zu beurteilen ift, hat folgendes Ausfehen.
Zunächft läuft die Horizontalteilung, wie wir fie an der Nordfeite beobachtet haben,
auch hier durch; fie ift felbft um die Apfis herumgeführt. Sodann kehren auch die
Eckvorlagen im Untergefchoß hier wieder, und zwar finden fich folche (fie find leider
auf unferem Grundriß, den wir nach Schneider geben, nicht eingetragen) außen an
der Nord- und Südecke des eigentlichen Kapellenbaus, ferner an beiden Kanten je
der Nord- und der Südwand des Chorrechtecks. Die fo gerahmten vier Wandblenden
find wiederum durch Rundbogenfriefe unter dem mittleren Gefims oben abgefchloffen.
An die Stelle diefer rechteckigen Blendfelder treten an der Apfis drei ffhmalhohe
Rundbogenblenden, durch f£hmale Lifenen gebildet (f. Abb. 115). So wiederholt fich
in gewiffem Sinne — im Wechfel der Wandgliederung — hier das Syftem der Langfeite.
Das Obergefchoß nimmt am ganzen Oftbau wiederum eine Galerie ein: fie ift um
alle Ecken herumgeführt, auch um die Apfis (f. Abb. 115 und Tafel 85,c und d), und
endet erft an der Südoftecke des Kapellenkerns. Ihre Konftruktion ift die gleiche wie
an der Nordfeite.
In den beiden Oftflächen der eigentlichen Kapelle fit unten je ein kleines Rund-
bogenfenfter mit einfach abgefchrägtem Gewände. Oben finden fich an ent{prechender
Stelle ebenfalls Fenfter: fie find aber nach außen heute zugefett. Diefe Fenfter
führen in die Seitenapfiden oben und unten. Auch der Chor hat feine Fenfter: in
der Nord- und Südwand war oben wie unten je ein Fenfter: fie find bis auf das untere
der Südwand nach außen zugefett; jenes einzige offengebliebene ift barock erweitert,
es ift im Stichbogen gefchloffen und hat geputte Gewände. Endlich ift auch die Apfis
direkt erhellt. Sie hatte unten ein Fenfter, das wiederum zugefett ift. Und oben
finden fich fogar drei, nahe zufammengerückt. Von ihnen ift das mittlere alt, ein
Rundbogenfenfter einfachfter Form. Die beiden Seitenfenfter find mindeftens er-
neuert: fie haben fpätgotifche Gewände und find oben mit fthlaffen Kleeblattbogen
gef&hloffen. Ob an der Stelle diefer gotifchen Fenfter urfprünglich f&hon (kleinere)
Lichtöffnungen da waren, läßt fich mit Sicherheit nicht fagen.
Sowohl an der Apfis wie am Vorderchor find größere Refte des alten Hauptgefimfes
erhalten: es hat wiederum (wie das Zwifchengefims) das ganz einfache, aus Platte und
Schmiege gebildete Profil. Man darf darnach annehmen, daß diefes Gefims einft um
den ganzen Bau lief (unfere Tafel 85,d zeigt ein barockes Gefims, das natürlich nicht
urfprünglich ift). Das Hauptgefims ift auch an der Oftfeite des Chors horizontal weiter-
geführt: es wird vom Dach der Apfis durchfähnitten. Auf den Außenenden diefes
Horizontalbandes fegen die Giebelgefimfe auf, die aus Platte und Karnies gebildet
find. Der Giebel ift fehr flach (f. Abb. 115). Das Dach der Apfis fchließt fich als halbes
Kegeldach an den Giebel des Vorderchors an, und deffen Satteldach taucht in den
Walm des hohen heutigen Hauptdaches ein; dies ift ein nach Often und Weften ab-
gewalmtes, [ehr fteiles Satteldach, das der urfprünglichen Form der Decke fchon des-
halb nicht entfpricht, weil die Kapelle urfprünglich einen mittleren Turm hatte.
Gebaut ift die Kapelle aus Kalkftein, und zwar find alle Gliederungen und Ein-
find darnach nicht nur die Ecken des Baus, fondern auch die Kanten der breiten Vor-
lagen, die Lifenen, das Zwifchengefims, die Konfolen des Rundbogenfriefes, fämtliche
Gewände an Türen und Fenftern und felbftverftändlich alle profilierten Teile. In den
Mauerflächen findet fich dagegen ein kleiner, aber meift lagergerecht bearbeiteter
Bruchftein. Nur die große Wandblende der Nordfeite, in der die Pforte fitt, ift wie