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Farbe. Ältere
< — Mappe ll,
mit allen drei
rei Hände auf
Baubefchreibung, Äußeres: Oftbau, Portale 47
der Aufnahme des Portals in Mollers Denkmälern der deutfchen Baukunft (I. Darm-
ftadt 1821. Tafel 6). Daraus muß man doch wohl den Schluß ziehen, daß die Gruppe
erft 1813 fo fChwer befchädigt worden ift, vorausgefeßt, daß man Bodmanns Zeich-
nungen trauen darf. Der Punkt ift nicht ganz gleichgiltig. Wenn die Zerftörung wirk-
lich erft 1813 gefChah, ift um fo leichter verftändlich, daß wenigftens der damals
heruntergeriffene Kopf Chrifti bald darnach wieder aufgefegt werden konnte. Es ift
nämlich kein Zweifel, daß diefer Kopf aus Stein, nicht aus Gips, alt und zugehörig
ift. Eine genaue Unterfuchung ergibt folgendes: der Kopf war (aus leicht einzufehen-
den Gründen der Arbeitserleichterung) von Anfang an angeftückt. Die Fuge geht
horizontal durch den Hals. Als der Kopf herunterbrach, riß der Dübel ein Stück am
Hals mit heraus: die Stelle ift jest verfchmiert; rechts und links ift aber die alte Fuge
[harf und deutlich zu fehen. Vor allem zeigt die Arbeit felber, daß der Kopf alt ift.
Die Flächen find höchft lebendig, dabei knapp und fein behandelt. Ein Blick auf den
neuen Johanneskopf daneben genügt, den ganzen Wert der alten Arbeit zu zeigen.
Der Johanneskopf ift gewiß nicht fchlecht; aber er ift effektvoller und allgemeiner,
auch kompakter, nicht fo fein zifeliert. Dazu kommen Einzelheiten: die etwas herauf-
gezogenen wie gefChwollenen unteren Augenlider (ebenfo an dem alten Kopf der
Maria, aber nicht an dem neuen des Johannes), die feinen bezeichnenden Stirnlöckchen.
Kurz, der Kopf ift ganz zweifellos alt und zugehörig; er war offenbar herunter-
gebrochen, wurde aber aufgehoben und wieder aufgefett.
Hält man fich nun an die ficher alten Teile, fo ergibt fich: die Arbeit gehört
dem 13. Jahrhundert an, und zwar ungefähr deffen Mitte. Überall [pricht fich noch
ein wirklich plaftifches Gefühl aus. Wie das Gewand (dicker weicher Stoff, beim
Täufer das umgekehrte Fell!) um den Körper hängt, ihn überall durchfühlen läßt,
dennoch deutlich von ihm gefondert — bei allen drei Figuren höchft verfchieden,
und doch überall von demfelben Grundgefühl beftimmt; wie das Nackte behandelt
ift: man beachte die energifche Modellierung des Chriftuskopfes, die zu plaftifch
wirkfamen Gruppen zufammengenommenen Haarfträhnen, auch Kleinigkeiten, wie
die rund herausmodellierte Bruftwarze Chrifti; endlich, wie das Gewand fich in
ganz natürliche, volle, vielleicht hie und da etwas flaue, aber nirgends gefuchte,
lebendige Falten legt: das alles zeigt durchaus den blühenden Stil der beften Zeit
des 13. Jahrhunderts.
Noch mehr: von verfchiedenen Seiten ift — unabhängig voneinander — auf die
Verwandtfchaft der Gruppe mit den Naumburger Bildwerken hingewiefen worden.!)
In der Tat kehrt fchon das eigentümlich fhlankgliedrige bewegte Laubwerk unferer
Konfole dort amLettner wieder. Weiter laffen fich aber auch Beziehungen zu den Naum-
burger Paffionsfzenen nicht leugnen. Man vergleiche das breite Geficht Chrifti mit
den charakteriftifchen Stirnlocken hier und dort, die Augen mit den heraufgezogenen
ge[f&hwollenen unteren Augenlidern, die Behandlung des Haares, im Gewand die löffel-
artig auslaufenden Falten, den ganzen Charakter des dicken wolligen Stoffes. Vöge
ftellt auch noch die Deckplatte des Thrones Chrifti in Mainz mit dem Tifch des Naum-
burger Abendmahls zufammen: das Profil ift dasfelbe. Und endlich erinnert er an
das verwandte Tympanon im Oftchor zu Naumburg, das freilich „geringer und auch
[päter“ ift als die Arbeiten des Hauptmeifters.
‘) Paul Weber hat mir davon 1904 gefprochen. In der Literatur taucht die Beobachtung zu-
erft in den Sigungsberichten der Berliner Kunftgefchichtlichen Gefellfchaft — 1905. V. S.30 f. —
auf. Hier ift es Vöge, der den Zufammenhang feinfinnig begründet. Neuerdings ift dann noch
einmal Stix im Kunftgefchichtl. Jahrbuch der K.K. Zentralkommiffion für Kunft- und Hiftorifche
Denkmale 1909 S.123 ausführlich auf den Sachverhalt zurückgekommen.