56 Baubefchreibung, Äußeres: Langhaus
Der Vergleich mit den fonft am Dom auftretenden Bogenfriefen macht deutlich, daß
unfer Fries eine mittlere Stellung einnimmt.
Endlich findet fich in dem Feld öftlich von der Lifene noch der Anfang eines
Bogens, zwei merkwürdig f£hmale Gewändefteine. Ergänzt man den Bogen, fo ergibt
fich ein ee im Feld figender Halbkreis: man könnte alfo an ein Fenfter-
„ gewände denken. Allerdings fäße dies Fenfter fehr hoch,
' faft unmittelbar unter dem Rundbogenfries. Die Fenfter
der Seitenfchiffe müßten fehr groß gewefen fein.
Das alles will nicht zum Charakter der Hochf&hiffwand
3,3). paffen. Aber da geben uns die beiden großen Steinmeg-
A zeichen auf den Bogenfteinen (f. Abb. 25) die Erklärung
—— an die Hand: diefe ganze Architektur ift beträchtlich
jünger als das Mittelfchiff. Sie gehört einem Umbau der
Seitenfchiffe an, von dem weiter unten (f. die Befchrei-
bung des Innern) die Rede fein wird, einem Umbau, der
erft gegen Ende des 12. Jahrhunderts begonnen wurde
0 03 Im und mit dem Neubau des Weftquerhaufes und des
Abb. 27. Sockel der füdlichen Weftchores zufammenhängt. Dort finden wir auch diefe
Außenwand der gotifchen Ka- Steinmetzeichen wieder.
pellenreihe Diefer Seitenfchiffumbau alfo, in Kalkfteinquadern —
Buntfandftein kommt hier oben nicht vor — forgfältig ausgeführt, behielt zwar die
alte Jocheinteilung mittels Lifenen bei — felbftverftändlich —, bildete aber alle Ein-
zelheiten neu und elegant durch. Über das Ausfehen der urfprünglichen Seitenfchiff-
außenwand klärt uns der Überreft über dem Marktportal nicht auf.
Über der Memorie ift die alte Wand furchtbar verbrannt (1793). Auch der Rund-
bogenfries, der hier erfcheint (vgl. unfere Tafel 13 und Abb. 26d), hat fo gelitten,
daß Einzelheiten, wie die urfprüngliche Form der Konfolen, nicht mehr zu erkennen
find. Immerhin fehen wir: er war nicht aus Platten konftruiert, fondern gemauert.
Dies und das Fehlen der Lifenen könnte auf die Vermutung führen, daß diefes Stück
Wand älter als das über dem Marktportal, mithin ein Reft der urfprünglichen Seiten-
fchiffaußenmauer fein müffe. Da aber diefelbe Wand unten vollftändig erneuert ift,
und da es auch nicht fehr wahrfcheinlich ift, daß man die Seitenfchiffe ungegliedert
gelaffen hätte, während man den Hochfchiffmauern Lifenen gab, fo glaube ich eher,
daß man bei der Errichtung unferer Mauer von Anfang an einen Anbau im Sinne
hatte und deshalb den Rundbogenfries einfacher ausführte. Jedenfalls erlaubt der
Zuftand diefer Wand einen ficheren Schluß auf das Ausfehen der urfprünglichen
SeitenfChiffaußenmauern nicht.
Noch eine Kleinigkeit verdient bemerkt zu werden: der alte Sockel der Umfaffungs-
mauern ift erhalten. Er wurde beim Abbruch der Wände beifeite geftellt und beim
Aufbau der gotifihen Kapellen jeweils wieder verwandt. Die Abbildung 27 zeigt das
Profil. Da diefer Sockel auch um die Strebepfeiler herumgekröpft ift, da alfo auch
eine große Anzahl von Eckfteinen mit dem bezeichneten Profil vorhanden ift, fo muß,
was wir ja [chon dem Überreft über dem Marktportal entnommen haben, mindeftens die
umgebaute romanifche Wand Wandvorlagen gehabt haben, um die der Sockel ebenfo
wie jegt um die gotifchen Strebepfeiler herumgekröpft war. Immerhin muß wenigftens
ein Teil diefer Eckfteine beim Bau der Kapellen im genauen Anfchluß an das Profil der
anderen neu gearbeitet worden fein. Leider ift die Verwitterung der Flächen fo weit
vorgefchritten, daß fich das nicht mehr mit vollkommener Sicherheit feftftellen läßt. Aber
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