Full text: Der Dom zu Mainz (B, [2], Band 2, Teil 1)

   
it deutlich, daß 
‘ Anfang eines 
3ogen, fo ergibt 
ın ein Fenfter- 
nfter fehr hoch, 
>s. Die Fenfter 
en fein. 
Hochfchiffwand 
Ken Steinmeg- 
) die Erklärung 
ift beträchtlich 
em Umbau der 
f. die Befchrei- 
m Umbau, der 
egonnen wurde 
ufes und des 
wir auch diefe 
fteinquadern — 
hielt zwar die 
‚ aber alle Ein- 
en Seitenfchiff- 
‚uch der Rund- 
hat fo gelitten, 
ır zu erkennen 
lern gemauert. 
aß diefes Stück 
glichen Seiten- 
g erneuert ift, 
'e ungegliedert 
laube ich eher, 
nbau im Sinne 
ls erlaubt der 
urfprünglichen 
er Umfaffungs- 
tellt und beim 
ng 27 zeigt das 
‚da alfo auch 
len ift, fo muß, 
mindeftens die 
' Sockel ebenfo 
nuß wenigftens 
ı das Profil der 
Flächen fo weit 
ellen läßt. Aber 
Baubefchreibung, Äußeres: Marktportal 57 
[ehon die große Zahl und die Maße der Eckfteine laffen keinen anderen Schluß zu: ein 
größerer Teil ifterft beim Bau der gotifchen Kapellen — romanifch — zugehauen worden. 
Vom Gefims der Seitenfchiffumfaffungswand haben fich zwar deutliche Refte nicht 
erhalten; eine Aufnahme von Hundeshagen verzeichnet aber über der Memorie eine 
Strecke Gefims mit wohl erkennbarem Profil: man fieht da einen kräftigen Viertel- 
ftab und darüber eine übereck flach gekehlte vorgekragte Platte. Es ift dasfelbe Profil, 
das auch am Weftbau häufig vorkommt, z. B. am Südflügel des Querhaufes. 
Prüfen wir alle diefe Refte des Langhaufes auf Bauftoff und Bearbeitung hin, fo 
läßt fich folgendes feftftellen. Zunächft: die Lichtgadenmauer des Mittelfchiffes ift aus 
Kalkbruchfteinen errichtet und geputt. Alle formal wichtigen Teile: die Fenfterein- 
faffung, das Hauptgefims beftanden aus Kalkfteinquadern. Der Rundbogenfries ift, 
wie erwähnt (vgl. Abb. 26 a), aus kleinen Keilfteinen gemauert. 
Die gegen 1200 erneuerten Umfaffungsmauern der SeitenfChiffe waren mit Bunt- 
fandftein- und Kalkfteinquadern verkleidet, die Rundbogenfriefe aus ebenfolchen 
Platten gefChnitten. Die romanifchen Sockelfteine außen an der Südwand find teils 
Buntfandfteine (Mainfandftein!), und zwar find diefe in der Überzahl, teils Kalkfteine. 
In den Wandflächen der gotifchen Kapellen finden fich ziemlich zahlreich Kalkftein- 
quadern, die vom erften Umbau der Seitenfchiffe ftammen (mit Steinmetzeichen 
gleich denen des Weftbaues). Sie treten hier häufiger auf, und es fCheint, als ob die 
alten Seitenfchiffaußenwände weiter oben ganz oder überwiegend mit Kalkftein- 
quadern verkleidet waren. Auffallend ift die Tatfache, daß die fämtlichen romanifchen 
Sockelfteine Zangenlöcher haben. Die Quader der alten Teile der Seitenfchiffmauer 
oben unter den Dächern weifen Zangenlöcher nicht auf. Ich komme weiter unten auf 
die Frage zurück. 
Das Marktportal (Tafel 11, eine Zeichnung der Portalfkulpturen von Bodmann 
im Befit der Stadtbibliothek, vgl. Schneider, Darftellungen 422) zeigt weit zierlichere 
Formen, als wir fie an den Oftportalen gefunden haben. Die Mauer ift zweifach abge- 
treppt; in die innere tiefere und breitere Stufe ift eine Säule eingeftellt. Die Vorder- 
kanten der beiden Stufen find abgefchrägt; vorn mittels flacher Kehle, die von Plättchen 
begleitet wird, an der zweiten Stufe durch ein Karnies nebft Rundftab. Oben und unten 
laufen diefe Profile in ftark ftilifierte Köpfe mit zweigeteilten, fein geriefelten, unten 
umgebogenen Bärten, in Fragen, Laubwerk oder Knollen aus; einmal kommt auch 
ein auf dem Rücken liegender Drache vor. Die Profile kehren aber oberhalb der 
Kämpfer wieder und umfäumen die entfprechenden Abtreppungen der Bogen- 
leibung; den Säulen antwortet hier ein kräftiger Rundftab, an deffen Fuß beiderfeits 
ein diagonal eingefetter Löwe ruht. Das Abfchlußprofil des Sockels, das auch das 
Profil der Säulenbafis ift, zeigt die flüffigen, fChon etwas ausfließenden Formen des 
reiferen Mittelalters. Die Säulenbafen haben ein weich fich anlegendes Eckblatt. Die 
Kelche der Kapitelle find mit ftehenden, diamantierten Stengeln in fymmetrifcher 
Anordnung befteckt. Unter den Ecken der Kämpfer find diefe Stengel oben eingerollt. 
Das Kämpferprofil fett fich aus Karnies, Kehle und Deckplatte zufammen, alle Glieder 
find voneinander durch Plättchen gefondert. Das Bogenfeld ift von einer feinen Blatt- 
kante umfäumt; das Laub ift diamantiert; dazwifchen verteilt erfcheinen fechs Masken. 
Die Mitte des Feldes nimmt der thronende Weltrichter ein: die Rechte ift zum Segnen 
erhoben, die Linke ftellt das geöffnete Buch auf das Knie. Er fit auf einem Seffel 
mit gerundeter Lehne und tritt einen Drachen unter feine Füße. Die [pitovale 
Mandorla wird von zwei Engeln gehalten. Über dem Kopf des Weltrichters erfCheint 
an dem Rundftab des Gewändes die Taube, herabfahrend (f. Tafel 21a). 
     
    
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
    
   
   
   
  
  
    
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
    
    
   
   
   
   
   
   
   
   
      
Marktportal
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.