Full text: Der Dom zu Mainz (B, [2], Band 2, Teil 1)

   
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Baubefchreibung, Äußeres: Weftbau 65 
konfolartigen Profil ab. Das Dach mit feinem Schmuck — man beachte die Architektur 
der Dachgaupen, den fteinernen Dachfirft, die Giebelblume — ftammt er/t aus der Zeit 
nach dem Brand von 1767, alfo von Neumann. 
Sehr viel reicher ift die Südfeite (f. Tafel 13 und Tafel 16) gegliedert, die wohl 
immer freiftand. Den Ecken treten kräftige Strebepfeiler vor. Diefe verjüngen fich in 
drei föhwachen Rückfprüngen (zweimal unterhalb der Fenfterbank der unteren, einmal in 
der Höhe der Fenfterbank der oberen Fenfterreihe), um dann etwa in der halben Höhe 
der oberen Fenfter mit einer einfachen [chrägen Abdeckung fehr ftark zurückzugehen. 
Nur als flache Mauerftreifen fegen fie fich noch bis zum Hauptgefims fort. Diefes ift 
übrigens, von der Oft- und Weftfeite herkommend, nur oben noch um diefe Wand- 
ftreifen herumgeführt, läßt aber die ganze Mitte der Südfront frei. Als eine Art Er- 
fat findet fich etwas tiefer ein Rundbogenfries. Unterhalb diefes Rundbogenfriefes 
zeigt die Front zwei Gefchoffe, ein unteres mit drei großen Fenftern, deren Gewände 
rechtwinklig eingeftuft und fchlicht gefchrägt find, und ein oberes mit einem noch 
größeren und weit reicheren Fenfterpaar. Die unteren Fenfter nehmen zwei, hier kon- 
ftruktiv nicht motivierte Strebepfeiler (mit drei Rückfprüngen und fteilen Abdeckungen) 
zwifchen fich. Die oberen entfalten die ganze Üppigkeit des Spätromanismus. 
Da find zweimal eingetreppte Gewände: die vorderfte Kante ift abgefaft und durch 
einen Karnies mit zierlichem Auslauf oben und unten erfett; in die zweite Stufe 
ift ein Säulchen gefett. Entfprechend reich find die Bogenprofile behandelt: dem 
Säulchen unten folgt oben ein Rundftab, und ihm reihen fich nach außen zwei Karniefe 
an. Die Säulchen haben attifche Bafen mit hohem unterem Wulft und Eckzier; der 
obere Wulft zerlegt fich in zwei Ringe. Die Kapitelle, die ihnen entfprechende Zone der 
Gewände und des Mittelpfeilers und die Kämpfer find mit allerhand Blattwerk ge- 
[hmückt. Da wir den hier vorkommenden Motiven immer wieder begegnen werden, 
lohnt es fich, fie etwas eingehender zu charakterifieren. Wir finden (Tafel 16c) Blatt- 
ftengel mit lappig eingebogenen Enden gerieft oder gerippt. Die Stengel entwachfen 
einem gemeinfamen Ring; fie neigen fich paarweife einander zu. Meift wächft (aus 
demfelben Blattring) hinter und über dem unteren Stengelkranz ein zweiter oberer 
auf, deffen Stengel noch kühner bewegt, deffen verzweigte Ausläufer noch ftärker 
verflochten find. Weiter kommen laufende Ranken — dreifträhnig mit vielen Ausläufern, 
lilienförmigen Enden und fehr mannigfach verfchlungen — vor. Niedrige Glieder find 
mit einfacheren Blattreihen gefchmückt. Als befonders charakteriftifch hebe ich hervor: 
die einander durchkreuzenden glatten Blattftengel (am Kämpfer links von den Fenftern); 
das in der Mitte fenkrecht gefurchte Blatt, deffen Kontur, beiderfeits ftark rundlich 
eingezogen, gegen die Spige zu ftark konvex gekrümmt ift (man kann in der Figur 
auch zwei einander mit dem Rücken zugekehrte, in der Mitte fenkrecht gefaltete — 
halbe — Blätter fehen; doch vgl. Tafel 16d: rechts und links vom Mittelpfeiler); das 
akanthusartig gelappte, gerippte Blatt, das S-förmig oben und unten in eine Halb- 
palmette ausläuft: aus der Reihung abwechfelnd vorwärts und rückwärts gedrehter 
folcher Blätter ergibt fich das Motiv am Kämpfer rechts von den Fenftern (Tafel 16 e). 
Die Abbildungen machen eine eingehendere Befchreibung überflüffig. 
Die Kämpfer fegen fich beiderfeits als Band an der Fläche fort. Die Giebelfläche 
ift mit einem Stab eingefaßt, der von innen nach außen einen Wulft (mit gekreuzten 
Blattftengeln belegt), ausladende Kehle und Platte zeigt. Weiter ift der Giebel mit 
einem fteigenden Rundbogenfries auf Konfolen ausgeftattet und in einer Gruppe von 
drei Fenfterpaaren geöffnet. Die Fenfter figen in überaus reich umrahmten Wand- 
blenden auf einer hohen Brüftungsmauer, und zwar läuft diefe Fenfterbank durch. 
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Südfeite 
  
	        
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