töschl in Wien.
tadt.
KREIS BÜDINGEN
EINLEITUNG
ER Kreis Büdingen umfasst das Gebiet, das im Süden mit dem
rechts der Kinzig aufsteigenden Höhenzug beginnt, gegen Osten an die
f westlichen Vorläufer des Rhöngebirges und des Spessarts, gegen Norden
an die südlichen Abdachungen des Vogelsberges grenzt und im Westen
über das Hügelland der Wetterau hinweg bis jenseits der Horloff sich erstreckt.
In Wirklichkeit gehörte das ganze Land in alter Zeit zu diesem grossen Gau
Wettereiba*) und auch heute noch wird es hierzu gerechnet. Der Hauptteil des
Kreises zählt zu der alten Herrschaft Büdingen, die sicherlich schon in der ersten
Hälfte des ı2. Jahrhunderts bestand, und mit welcher die Herrschaft Ortenberg
zu Anfang des 13. Jahrhunderts vereinigt war,**) obgleich beide in ihrer späteren
Entwickelung einen getrennten Gang aufweisen.
Der Umfang der Herrschaft Büdingen, welche hauptsächlich aus dem
zwischen Kinzig und Nidder gelegenen Ländchen bestand, änderte sich natürlich
in den verschiedenen Zeiten.***) Um ı321 verstand man darunter: Büdingen,
Burg, Stadt und Gericht, die Gerichte Eckartshausen, Flasbach (Wenings) Wolfer-
born zu !/g, Selbold zu !/s, Ortenberg zu !/s, Affolderbach zu einem Teil. Mit
der 1442 zur Grafschaft des Reichest) erhobenen Herrschaft Büdingen ist aller
Besitz der Edeln von Ysenburg, Herren zu Büdingen, gemeint, und hierzu gehörten
wertvolle, grossenteils durch die Falkenstein-Minzenbergsche Erbschaft ff) zugefallene
Erwerbungen, die indess für den Kreis Büdingen, weil ausserhalb desselben gelegen,
nicht weiter in Betracht kommen.
*) Dieffenbach: Zur Urgesch. d. Wetterau, im Archiv f. Hess. Gesch. IV. ı. S. ı ff. und Landau, Beschr.
d. Gaues Wettereiba S. ı u. S. 236.
*%*) Simon, Gesch. d. reichsst. Hauses Y. u. B. 1. S. 9.
*%%) Thudichum, Rechtsgesch. d. Wetterau I. S. ı2 u. 332.
+) Chmel, Regesta Frid. IV. S. ı21. No, 1088 und Simon, Gesch. d. reichsst. Hauses Yu. B.. EI8.’26r;
tt) Simon, Gesch. d. reichsst. Hauses Y. u. B. I. S. ı61, 165—ı80, 197—227.
Gebiet