KREIS BÜDINGEN
Älteste Die Kunst hat aus allen Abschnitten ihres Entwickelungsganges in dem in des K
Baudenkmäler A ARE i 5 SET SE 5 .
Rede stehenden Gebiete untrügliche Merkmale ihres Schaffens hinterlassen. Ein erkenı
beträchtliches Werk, aus ganz früher, prähistorischer Zeit, ist der Rıngwall der dem |]
Glauburg, ein hoher Bergrücken bei Stockheim, dessen starke, ausgedehnte je
Umwallung später zur Anlage eines frühmittelalterlichen Wehrbaues, aller Wahr- gesch:
scheinlichkeit nach der ehemaligen, jetzt zerstörten, kaiserlichen Reichsveste Glauburg alterlic
diente. Den ganzen westlichen Teil des Kreises Büdingen durchschneidet die grosse ist no
römische Grenzwehr,*) der Limes, bestehend aus einer Anzahl kleinerer und grösserer gebau
Kastelle und, vor denselben ostwärts, dem Pfahlgraben. Von der hessischen Grenze Werke
im Süden bei Marköbel läuft der Grenzwall in geradliniger Richtung von Südost dersel
nach Nordwest, auf eine lange Strecke im Walde westlich von Rommelhausen zuheb
wohl erhalten, an mehreren dahintergelegenen kleinen Befestigungswerken vorüber
nach dem Dorfe Altenstadt, umschliesst daselbst ein grosses Kastell, dessen Grund-
mauern sich unter einen Teil dieses Ortes erstrecken, setzt dann seinen Lauf in nach
ziemlich gleicher Richtung wie vor Altenstadt durch den Wald »Lücke« fort, wo näher
der Pfahlgraben mit deutlich erkennbarem Profil zu verfolgen ist. Auf dem höchsten bliebe
Punkt des Waldrückens finden sich die Trümmer eines kleinen Turmes und die + noch
Reste eines Signalhügels; noch weiter nordwärts, wo der Limes auf eine Strecke gleich
den Kreis Friedberg durchzieht, sind die Spuren eines kleinen Kastells bei Stamm- Jahrhı
heim, sowie eines mässig grossen südlich von Staden erhalten. Von hier an, der d
‚enseits der Nidda, erscheint der römische Grenzwall wieder iın Kreise Büdingen, musst«
ist aber, schon von der Lücke ab, bis nach dem Bingenheimer Forsthaus, kaum überg:
mehr zu erkennen. Geringe Spuren zeigen sich östlich von Leidhecken, wo ein
kleines Kastell liegen soll; solche Kastelle finden sich auch auf seinem weiteren a
Lauf nordwärts, eines am Lugberg bei Bingenheim, eines »auf der Haselheck« bei En Ge
Bisses unweit Echzell vor. Der Pfahlgraben führt hierauf an einem kleinen Wehr- Bibe
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bau nächst dem Schwalheimer Hof, södann »auf der Bure« bei Unter-Widdersheim
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vorüber, um endlich bei einer weiteren Römerstätte, »das Massohl«, über der mb
Grenze des Kreises Büdingen sich fortzusetzen. Micl
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Jenseits des Pfahlgrabens hat man keine Spuren Römischer Kultur vorgefunden. **) Orlest
Das Hauptgebiet der oben beschriebenen alten Herrschaft Büdingen scheint nicht Stockl
früher als seit dem ıı. Jahrhundert und nur allmälich angebaut worden zu sein ; ***) Wipp:
denn kein einziger der im Innern derselben gelegenen Orte kommt vor dieser
Zeit in Urkunden vor, während die meisten übrigen Orte der Wetterau und des
Kinzigthales, insbesondere die im westlichen Teil des Kreises gelegenen Nieder- Diejeı
lassungen, im 8. bis ıı. Jahrhundert oftmals genannt sind. alle ü
Mittelalterliche Die Kunstthätigkeit beginnt sich von da an im ganzen Gebiet des Kreises sind
ee zu entfalten. Es entstehen neue Wohnstätten mit Kirchen, Burgen, Rathäusern u. s. w., nücht
und die grösste Ausbeute an diesen Werken der Baukunst vom ı2. Jahrhundert Ba
bis auf die Neuzeit gewährt die S/ad? Büdıngen mit Grossendorf. Hier sind die u
Einflüsse des nahen Gelnhausen, sodann in den westlichen und nördlichen Teilen Lang
besch
) Kofler, Quartalbl. d. hist. Ver. f. d. Grossh. Hessen 1886, S. 9 u. S. 203; 1887 S. 63 u. S. ı2ı.
*%*) Kofler, Quartalbl. d, hist. Ver. f. d. Grossh. Hessen 1885, S. ı2. ,
e ı, und Simon Gesch, d. reichsst. Hauses Y. u. B, I. S. s, verzeil
entsta
es
Thudichum, Rechtsgesch. d. Wetteran I, S.