Full text: Kreis Büdingen ([C, 1])

   
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
        
   
    
    
    
   
     
    
  
  
  
     
  
     
     
   
    
   
128 KREIS BÜDINGEN 
  
an Ysenburg-Büdingen zurück. Die Pfarrkirche zu Eckartshausen war dem h. Georg 
stö 
geweiht und stand unter dem Archidiakonat des Marienstifts zu den Greden in Mainz. geg 
Die jetzige Kirche ist 1879 ganz neu errichtet worden und entzieht sich sch 
daher hier der Beschreibung. Der einzige erhaltene Baurest der früheren Pfarr- Ge 
kirche ist der achteckige Fuss der jetzigen Kanzel, an welchem man das Ysen- 
burger Wappen, und zwischen der Jahreszahl 15 85 ein Steinmetzzeichen bemerkt. 
Das Werkstück wurde bei seiner Verwendung zu genanntem Zweck etwas ver- 
ändert, ist jedoch im übrigen ganz gleich dem am Chor der Kirche zu Langen- 
bergheim (s. u.) eingemauerten Stein. 
Glocken Nur eine der beiden im Turm aufgehängten Glocken stammt aus der Zeit 
vor Beginn dieses Jahrhunderts. Sie hat die Inschrift: IN: GOTTES: NAMEN: 
FLOSS - ICH - JOHANN . GEORG - BACH : IN - WINDECKEN - GOSS - MICH : 
1788 :% (Blatt). 
Alte Häuser Zu den älteren, meist im vorigen Jahrhundert errichteten Gebäuden des 
Dorfes gehört das Gemeindehaus, das sich indes von den gewöhnlichen Häusern 
  
nur durch das steinerne Thor unterscheidet, zu dem eine Freitreppe führt. Im 
Sturz der scheitrechten Öffnung, welche eine an den Ecken verkröpfte Einfassung be; 
hat, ist das Ysenburger Wappen mit der Grafenkrone ausgehauen und im Fries, aus 
| unter dem Kranzsims der bogenförmigen Verdachung, folgende Inschrift einge- sp& 
i meisselt: © 3.9. 2.U. B./ ECKHARTS KAESUSER SERICHTS-RATH- 7 die 
| UHD SCHUL-MAUS AHHO. 1733. Die Erbauung erfolgte somit unter der sch 
Regierung von Carl Friedrich, Graf zu Ysenburg und Büdingen, dem Sohn und Or 
| Nachfolger des Gründers der Meerholzer Linie. ecl 
Das jetzt Seligmann-Bing’sche Haus zeichnet sich durch Stattlichkeit vor den an 
übrigen Dorfhäusern aus. Den hochgelegenen Eingang schmückt ein hölzernes 
Portal, das trotz der plumpen Formen seiner Säulen und der darüber verkröpften dei 
Gesimse, sowie der weit ausladenden, in Form eines Eselsrückens gestalteten Ver- Lei 
dachung sehr wirkungsvoll ist. Im Bogenfeld ist zu lesen: JOHANN - CASPAR: deı 
KALKHOF : DEN -zz: ABBRIEL: (sic!) 1710. Das Erdgeschoss ist in üblicher Ro 
Weise grossenteils aus Bruchsteinmauerwerk, Obergeschoss und Dachstock sind aus des 
schmuckem Holz-Fachwerk hergestellt. An der Haupt-Langseite ragt ein Zwerch- u 
haus mit Giebel über dem Hauptdach empor. Als ein hübsches altertümliches 14 
Gebäude wird das abgebrochene Nachtwächter- und Spritzenhaus geschildert, an Bü 
dessen Stelle das neue, nüchterne Schul- und Rathaus errichtet wurde. An 
Altertümer, Von Altertümern ist nur das am Baumann’schen Wirtshaus aufgehängte eiserne Gr: 
Hundeuss:w.. 0; : ; i > s A N ä x e vor 
Schild mit zierlichem Schmiedewerk bemerkenswert. Es wurde Ende der siebenziger 
Jahre in Marköbel gekauft. der 
Eine Anzahl Grabhügel an der »hohen Strasse« und im »Unterwald« nächst er 
dem Pfahlgraben sind von Graf Friedrich von Ysenburg-Meerholz untersucht worden. Bu 
Hierbei fanden sich Urnen, Reste von Ringen, Spangen u. dgl. aus Bronze. de 
Auf dem Gewann »zu Gobenhausen«*) zwischen Eckartshausen und Calbach., En 
sowie in der Feldgemarkung »Unter-Diebach«, die an den Eckartshäuser Oberwald 
*) Vergl. Wagner, Wüstungen, S. 291. Unter-Diebach ist noch 1619— 30 in dem Dorfbuch der Grafsch 
Ysenburg (Arch, zu Darmst.) mit 4 Bewohnern verzeichnet. 
  
	        
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