Full text: Kreis Büdingen ([C, 1])

   
Kirche 
Glocken 
KREIS BÜDINGEN 
Nachdem in Folge des Aussterbens derer von Wolfskel gegen Mitte des 
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17. Jahrhunderts ihre Lehen an Ysenburg heimgefallen waren, 
General) von Stauff diesen Anteil am Dorf Effolderbach. 
den Besitz des hanauischen Rates Fabricius von Westerfeld.,*) 
Lehen gegen andere Güter an den Grafen Karl August 
1709 vertauschte, von dem es 1725 an Ysenburg-Büdingen zurückfiel. Unter der 
Gemeinherrschaft von Hessen-Darmstadt. Stolberg-Gedern und \ 
mussten 1714 »irrungen in seclarıbus et ecclesiasticis« geregelt, ı 727 Vergleiche wegen 
»Grenz Irrungen« abgeschlossen werden.**) Es stellte sich schliesslich heraus, dass 
Ysenburg’s Anteil nicht !/s, sondern nur !/g des Dorfes, derjenige Stolbere’s dagegen 
3/6 davon betrug. : Letzterer kam 1806, ersterer 1816 unter Hessens Oberhoheit. 
Urkundliche Nachrichten über die Kirche von Effolderbach fehlen gänzlich. 
Dass eine solche schon ziemlich früh bestand, ist verbürgt durch einige Überreste 
des ehemaligen Gotteshauses, insbesondere durch solche des fünfseitigen, aus der 
Grundform des regelmässigen Achtecks gebildeten Chors, welcher an den Schräg- 
seiten mit zwei schlanken, frühgotischen Lanzettfensterchen versehen ist. Sie 
endigen in einen mit Kleeblatt-Masswerk einfachster Art verzierten Spitzbogen. 
Diese Formen, und unter anderen Merkmalen auch die 
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an diesen Fenstern eingehauenen Steinmetzzeichen : EN N | 
lassen darauf schliessen, dass sie einem Bau au MT N \\ 
dem Ende des 13. Jahrhunderts angehören. ***) Auch 
eine vergitterte Steinnische im Innern des Chors stammt aus mittelalterlicher 
Zeit. Alt ist möglicherweise noch das Mauerwerk des ganzen Langhauses der 
jetzigen Kirche. Es erscheint aber ‘durch Umbau verunstaltet und hat nunmehr 
ein ganz ähnliches Gepräge wie so viele andere im vorigen Jahrhundert veränderte 
Kirchen, d. h. es ist ein völlig schmuckloser, durch rechteckige Fenster erhellteı 
Raum mit glatter, wagerechter Decke, auf der West- und Nordseite Holzemporen, 
an der Südseite die Kanzel, die in den gewundenen und gekrümmten Formen 
der Zeit, auch aus Holz hergestellt ist. Ein Dachreiter. der früher auf dem First 
des Dachwerks zwischen Chor und Schiff aufgesetzt war und als Glockentürmchen 
diente, wurde 1869 abgetragen, nachdem an der Westseite ein neuer steinerneı 
Turm 1866 angebaut worden war. 
In diesem Turm sind drei neue von Bach in Windecken gegossene Glocken 
aufgehängt, zu deren Herstellung zwei alte Glocken verwendet wurden. Letztere 
hingen vordem in jenem Dachreiter und hatten folgende Inschriften: f) die grössere, 
ICH. RVF.ZV- GOTT: VND-KLING-ZV-GRAB-O-MENSCH - DEIN : GROSE: 
SVND-LEG-AB:1686; die kleinere, ANTONIVS- FEI: VND - JOH . JACOB : 
RINCKER- VON - ASLAR - GOS - MICH - 1681. 
*) Simon, Gesch. d. reichsst. Hauses Y. u. B I, S. 242. 
**) Grossh. Haus- u. Staats-Arch. zu Darmstadt, ferner Simon a. a. 0.1, S 137. 
***) Seit Abfassung dieser Beschreibung sind bauliche Veränderungen an der Kirche vorgenommen worden, 
wobei bedauerlicher Weise die wenigen Reste aus mittelalterlicher Zeit nicht verschont blieben 
t) Nach Dieffenbach Arch. f. Hess. Gesch, XV,S, 534. 
erwarb Obrist (später 
Derselbe kam 1684 in 
dessen Wittwe das 
von Ysenburg-Marienborn 
'senburg-Büdingen 
  
   
   
    
   
    
     
     
   
    
   
   
        
    
       
    
      
       
     
    
     
     
   
   
    
   
    
   
  
   
      
     
       
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