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146 KREIS BÜDINGEN
Glauberg im Besitz der Herren von Büdingen, und zwar nicht mehr als Haupt- seir
gerichtsstätte der uralten Mark, sondern als Bestandteil des seither entstandenen stift
Landgerichts Ortenberg, zu dem es fortan gehörte und dessen Schicksale es teilte. Klo
Das Vorhandensein einer Reichsburg auf dem Glauberg ist durch eine Ur- Hä
kunde von 1247 verbürgt, in welcher als Burgmannen u. A. die Herren von °
Rohrbach, Düdelsheim, Buches, Bleichenbach erscheinen.
Das der Urkunde angehängte Wachssigel*) ist in Fig. 70 abgebildet. Es stellt ein von
Zinnen bekröntes Thor mit zwei Seitentürmen und mit dem Brustbild eines Mannes in der Bogen-
öffnung dar, der auf dem Haupt eine Krone, in der Rechten ein breites Schwert, in der Linken
| einen scepterartigen Stab hat. Die Umschrifti des Sigels lautet nach Auflösung einiger Abkürzungen:
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ji S(IGILLVM) - IMP(AR)IU - SAGRI- (GASTRANSIVM: DA - GLOVBVRAR *
| Wann und wie hernach die
Reichsburg in Abgang kam, ist un-
bekannt. Sie wird zwar 1255 noch
einmal erwähnt, **) aber nur in
Bestätigung jener vor den Burg-
mannen 1247 gemachten Schenkung.
In der Folge verlautet nichts weiter
über sie.
Mit erfolgter Zerstörung der Reichs-
f burg auf dem Glauberg scheinen ihre Burg-
mannen, darunter auch die mehrfach ge-
nannten Herren von Glauburg, ***) teils |
umgekommen, teils aus der Gegend ver-
trieben worden zu sein. Unter den
Schoeffen der Stadt Frankfurt a. M.
kommt 1267 erstmals einer der Herren
von Glauburg vor, die fortan zu den an-
I oesehensten Patrizier- Familien Frankfurt’s
Be zählten.+}) Für die mehrfach geltend ge-
Bi machte Vermutung, dass sie von dem alten
Il 1 Ei = Wetterauer Geschlecht herstammten, ist bis
| | ie wirkl. Gr.
1 Hl jetzt keinerlei Beweis erbracht worden.
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h fıg. 70. Glauberg.
UM Sigel der Reichsburg Glauburg, 1247. Wo auch Glauburg später ge- 1
Ei nannt wird, ist damit offenbar das
I am Fusse des Berges gelegene Dorf gemeint. Mit der Herrschaft Ortenberg wechselte
BD auch Glauberg gar oft seine Besitzer. Seit der im Jahr 1601 vorgenommenen |
\ | Dreiteilung der Herrschaft gehört Glauberg zum Anteil der Grafen Stolberg-
- Werningerode.ff) Der Ort gelangte 1506 unter Hessens Hoheit.
| | Kirche Die Kirche zu Glauberg wird zuerst ırgı erwähnt; sie war die Mutterkirche
a des Gerichts Ortenbere. In dem genannten Jahr trat Hartmann von Büdingen
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h \ Be den
\ *) Grossh. Haus- u. Staats-Arch. zu Darmstadt. Vgl. Arch. f. Hess. Gesch. I, S. 287. t OQ
N j **) Guden. Cod. Dipl, III, S. rı2ı, No. 666. ste
n | **%) Baur, Urk. B. d. kl. Arnsburg, S. 34, No. 50. abge
1 +) Korresp. Bl. d. Ges. Ver. d. d. Gesch. u. Altert. Ver. 1889, 5. 32. — Neuj. Bl. d. Ver. f. Gesch. u.
Altert. in Frankf. a. M. 1867, S. 3.
Dioec
tt) Simon, Gesch. d. reichsst. Hauses Y.uBD..E.9,720,