Full text: Kreis Büdingen ([C, 1])

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KREIS BÜDINGEN 
FFARDECK 
Allgemeines ERG, 5 km südwestlich von Büdingen, dessen Name Hardeckin 1289 
nach Thudichum *) gleichbedeutend ist mit »Ecke der Hard«, d. i. des 
bewaldeten Berees. Auf dem dicht bewaldeten Gipfel desselben liegen 
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die Trümmer einer Burg, welche einst in das Gericht Büdingen ge- 
hörte.**) Urkundlich wird sie zum erstenmal 1405, zum letztenmal 1464 ge- 
nannt. Damals gehörte sie Johann von Ysenburg, Herrn zu Büdingen, und dessen 
Amtmann, Eckard Riedesel, hatte hier seinen Sitz. Von den früheren und späteren 
Schicksalen vom »slosze der Hardecke« ist nichts Sicheres bekannt. Erst gegen Mitte 
des 16. Jahrhunderts kam die sagenhafte Überlieferung in Umlauf, dass die einstigen 
Grafen von Hardeck die Vorfahren derer von Ysenburg gewesen seien. Auf Grund 
dieser Angaben wusste sich Graf Anton von Ysenburg von Kaiser Karl V. 1547 die 
Verleihung des »hardeckischen Löwen« als Herzschild in sein angestammtes Wappen 
zu verschaffen; allein die Sage entbehrt aller urkundlichen Belege. 
Burgruine Auf der Kuppe des Berges gewahrt man deutlich zwei ringförmige Wälle 
mit zwischenliegendem, breitem Graben. Die innere, höhere Umwallung misst etwa 
200 m, die äussere, niederere 310 m im Umfang. Die Entfernung beider von 
Mitte zu Mitte beträgt 20 bis 22 m, ihr Höhenunterschied 5 bis 7 m. Der 
teilweise verschüttete Graben liegt durchschnittlich 8 bis 9 m unter dem jetzigen 
Kamme der inneren Umwallung. Das Mauerwerk der Wälle ist aus Basaltsteinen 
hergestellt, allein nicht trocken aufeinander geschichtet wie die Ringwälle deı 
Glauburg und anderer vorgeschichtlichen Wallburgen, sondern mit Mörtel ver- 
bunden, dessen Spuren überall bemerklich sind; auch ist die ganze Umwallung 
N | nach mittelalterlicher Bauart angelegt und ausgeführt. Kurz, auf der Hardeck finden 
sich — entgegen den mehrfach gemachten Angaben — nicht etwa die Reste einer 
altgermanischen, sondern vielmehr einer mittelalterlichen Bergfeste: Grundmauern 
von Gebäuden, Ruinen von Türmen und Gewölben in der inneren Umwallung, 
sowie Ringmauertrümmer und Gräben der seit Jahrhunderten schon verwüsteten 
Burg. An mehreren Stellen derselben sind Bänke und Tische für die Besucher 
der Hardeck aufgestellt, von deren Gipfel man an hellen Tagen eine prächtige 
Rundsicht in die nähere und fernere Umgebung geniesst. 
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*) Rechtsgesch. d. Wetterau, I, S. 15. — Simon, Gesch. d. reichsst. Hauses Y. u. B. I, 5. ro2. 
hist. Ver. f. d. Grossh. Hessen, 1884, S. 34 f. 
*%*) Landau, Beschr. d. Gaues Wettereiba, S. 109. Simon „sa. .a.: 0, IH, 950, :N0. 52 Quartalbl. d. 
    
   
   
   
  
   
   
    
  
    
  
   
    
  
  
   
  
  
  
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
    
  
    
   
   
       
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