HITZKIRCHEN 169
schlungenen Buchstaben H und S, — Von dem Hoch / gebohrnen Grafen u.
Herrn / Hrn CHRISTOPH: LUD /WIG : Grafen Stolberg und / dejzen
Gemahlin, Frau LO/ UYSA - CHRISTINA gebohrne Landgräfin zu
Hessen, Furstin zu Her/feld und Hungen Her / Schafft ıst — fortgesetzt
auf der Rückseite — Anno Chrifti / 1678 / den 26. Apfrılis In Gottes
Nah / men der Er/te Stein des Hohen / Schmeltz-Ofens dıefes Neuen /
Hütten Werkes geleget worden. Darunter sind die Wappen von Stolberg und
Hessen mit Hirsch und Löwe dargestellt.
Name ist Hitzinkirchin 1377, Hitzenkirchen 1430.
Das Dorf wird zum ersten Male 1377*) erwähnt. Ursprünglich
bildete Hitzkirchen mit den Höfen »von Recht und von Alters her«
eine Zubehör der Burg Bracht **) und hatte wohl aus diesem Grund keinen Anteil an
der Büdinger Mark und keinen eigenen Schultheiss. Im Laufe des 14. Jahrhunderts
(vor 1380) muss der auf dem rechten Ufer der Bracht gelegene grössere Theil
des Dorfes zum Gericht Wolferborn geschlagen worden sein, während der am
linken Ufer gelegene kleinere Teil zur Cent Reichenbach gehörte. ***) Der zum
Gericht Wolferborn gehörige Teil war in den Büdinger Reichswald eingeforstet.f)
Das Gericht Wolferborn war ursprünglich Königsgut, befand sich aber während des
14. Jahrhunderts als Reichspfandschaft im Besitze der Herren von Lissberg und
von Ysenburg. tr) Letztere blieben im alleinigen Besitz des Gerichts, das seit
1405 in ein Burglehen des Reichs von der Reichsburg Gelnhausen wegen ver-
wandelt wurde. Bei der Teilung der beiden Linien dieses Hauses von 1686 kam
Hitzkirchen mit Kefenrod und Bindsachsen an Isenburg-Birstein, bei dem es verblieb
bis 1813 die verbündeten Mächte davon Besitz ergriffen. Das gesamte Gericht
Wolferborn gelangte 1516 an den Grossherzog von Hessen, mit Ausnahme des
Dorfes Wolferborn, das Kurhessen erhielt.
Die links der Bracht gelegenen Häuser von Hitzkirchen gehörten, wie bereits
erwähnt, zum Gericht Reichenbach. Dieses war ein altfuldischer Besitz,+rf) der
*) Simon, Gesch. d. reichsst, Hauses Y, u. B. III, S. 202.
*) Ebendas. S. 243, No. 226 und Thudichum, Rechtsgesch, d. Wetterau, I, S. 144.
***) Landau, Beschr. d. Gaues Wettereiba, S. 117.
t) Grimm, Weist. III, S. 428.
tt) Thudichum a. a. O. S. 146 u. ff.
ttt) Landau ara, 0:8. ri, UL.
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