Full text: Kreis Büdingen ([C, 1])

   
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NIDDA 211 
Gesicht und Nacken. An den zum Gebet gefalteten Händen hängt der Rosenkranz. Zu Füssen 
der Figuren bemerkt man Spuren des Löwen und des Hundes, die in üblicher, sinnbildlicher 
Weise unter ihnen hingestreckt lagen. 
Der Leichenstein nebenan hat die Umschrift Anno - Domi : 1540 - vf - vnfer - 
frawen - tag. vifitationis - ftarb - die - wolgeporn - Anna : frewlin - zu - Erpach - Cloiftre 
Junegfram - 30 - miergenpron - Der got - genad - 
Zu Häupten der im langen Klosterkleid abgebildeten Dahingeschiedenen sind das väterliche 
und mütterliche Wappen, Erbach und Wertheim - Breuberg, zu Füssen die grossmütterlichen 
Wappen, Hag und Eberstein, ausgemeisselt. 
Ausserdem befinden sich hier die Grabsteine des Grafen Karl August zu 
Ysenburg - Büdingen - Marienborn , geb. 1667, gest. 1725, seiner Gemahlin. Anna 
Belgica Florentina, «eb. zu Solms 1063, gest. 1707, ihres Sohnes Ernst Karl, 
ceb. 1601, gest. 1717, sowie von Elisabetha Wilhelmina, Gräfin zu Solms, I 
zu Münzenberg-Wildenfels und Sonnenwald, 
‘rau 
geb. 16537, gest. 1715. 
Das Grabdenkmal des Grafen Johann III. von Ysenburge, der hier 15 
beerdigt wurde, ist nicht erhalten. 
Das Schloss besteht aus dem Hauptgebäude, in welchem sich die neue Kirche Schloss 
befindet und einem Flügel. An Stelle des anderen Flügels, wovon nur die Grund- 
mauern gelegt sind, ist ein Garten angelegt. Ein mit Wappen geschmücktes Portal 
kennzeichnet den Eingang (s. S. 208,.Anm, ?); 
Auf’ dem Schlosstürmchen hängt ein Glöckch 
en, das die Inschrift hat GOTT. Glocke 
ALLEIN x DIE . EHR . 107053) 
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NIDDA 
TADT an der Nidder, nordwestlich von südingen. Der Name Nitche 
um 1120, Nidehe 1226 
Allgemeines 
‚ der in diesen und ähnlichen Schreibweisen 
vorkommt, ist von dem Fluss Nidda entlehnt, welcher schon in Inschriften 
  
römischer Denkmäler**) vom Ende des a. Jahrhunderts n. Chr. 
verzeichnet ist. 
GESCHICHTLICHES. Die Niddaer Mark wird in einer Urkunde aus der 
Mitte des 10. Jahrhunderts erwähnt und als zur Wetterau gehörig bezeichnet. ***) che 
Der Name Nidda als Ortsangabe findet sich in den Verzeichnissen der Schenkungen 
che 
an das Kloster Fulda, die zum Teil bis ins 8. und 0. 
Jahrhundert zurückgehen. 
Als älteste Besitzer dieses Gebietes lernt man die Grafen von Nidda kennen, Grafschaft 
welche seit Anfang des r2. Jahrhunderts hier vorkommen und gegen Ende desselben 
Dieffenbach im Arch, f, Hess. Gesch. MEI AS TOR, 
Ann. d. Ver. f. Nass. Altert. u. Gesch. VII, S. 23, 
Becker, Röm. Inschr. u. Steinse. d. St. Mainz S. ıı1, 
*) Landau, Beschr. d. Gaues Wettereiba S; 
212, Dronke, Trad. & Antiqg. Fuld., S. 108 f 
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