Full text: Kreis Büdingen ([C, 1])

    
  
   
  
  
  
  
   
  
  
    
   
  
  
  
  
   
  
    
    
  
  
  
   
    
   
  
  
  
  
  
  
  
     
  
   
  
   
  
  
  
   
    
Kruzifixus 
und Denkmal 
Chor 
und Anbauten 
Kirchengefässe 
KREIS BÜDINGEN 
AS: 3) Auferstehung-Christi, mit der Jahreszahl 1616; 4) der Stifterin Wappen- 
schild mit Ziegenkopf und Helmzier, dazu die Buchstaben MS — GV. H: 
An den fünf Ecken sind die Figuren der vier Evangelisten und des Apostels Paulus 
angebracht. Simse und Rahmwerk mit passenden Schnitzereien und Verzierungen 
in eingelegten Hölzern schmücken die Täfelungen der Kanzel und des Schalldeckels. 
Letzterer hat krönendes Bildwerk. Bibelsprüche sind in den Füllungen und Friesen 
angeschrieben. 
Das Aussehen der Kanzel würde durch vorsichtige Entfernung des entstellenden Oelfarben- 
strichs, mit dem sie dick überschmiert ist, bedeutend gewinnen. 
Ein tüchtiges Werk der Holzschnitzkunst aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts 
ist der Kruzifixus unter der westlichen Empore. Tafel IX giebt ein Bild desselben. 
l.inks vom Chor steht der Grabstein der am 7. April 1639 gestorbenen ELEONRA » 
ELISABETHA: VO -STEINWEHR: GEBORNE-STRVPPIN :-VO:-GELNHAVSEN: 
mit den vier Ahnenwappen derselben. 
Der Chor, welcher mit dem Schiff der Kirche durch eine Bogenöffnung 
verbunden und gleich dieser mit nüchternen, der Neuzeit angehörigen Malereien 
und Zuthaten versehen ist, bildet das Erdgeschoss des viereckigen Turmes am 
südlichen Ende der von Nord nach Süd gerichteten Kirche. An den Turm ist 
einerseits nach Osten das runde Treppentürmchen, andererseits nach Westen die 
Sakristei, angebaut. 
Die hier aufbewahrten Kirchengefässe bestehen aus silbernen, meist vergoldeten 
Abendmahlskelchen, Kannen, Hostienteller mit Löffelchen, Hostienbüchse, sowie 
mehreren zinnernen Kannen. 
Der älteste Kelch, 175 mm hoch, stammt aus dem 15. Jahrhundert; am 
Knauf ist in Minuskeln der Name r- 1) -B+t-W-5. eingegraben. Der zweite 
Kelch, 185 mm hoch, ist von reicherer Form. Die kegelförmige Cuppa sitzt auf 
dem schlanken prismatischen Schaft, welcher gleich dem rundbogig ausgezackten 
Fuss und dem Nodus, sechsseitig, bezw. sechsteilig ist. Den Nodus zieren sechs 
quadratische über Eck gestellte Plättchen mit den Buchstaben IH: :5:V*S. 
An einem der Zäcken am Fusse liest man: [109 » Tenat - Migr - ya? - Dteihnff- 
er - nidada- *) Am entgegengesetzten Zacken ist ein Kruzifix eingraviert. Den 
dritten Kelch, 224 mm hoch, schmückt schönes Barock-Ornament in dreiteiliger 
= ee i : 3/4 ar NC 
Anordnung. Am Schaft sind drei Monogramme X IHS [9S und am Rand 
zwei sehr undeutliche Silberzeichen @9 @9 angebracht. Der vierte Kelch, 225 mm 
hoch, ist von glatter, rundlicher Form, hat vier geflügelte Engelsköpfchen am 
Knauf des Schaftes und sonst kein Ornament oder Zeichen. Zwei silbervergoldete 
Kannen, 335 mm hoch, haben genau gleiche Form und Grösse. Auf dem Deckel 
der einen ist nur das Krug’sche Wappen, auf dem Deckel der andern die Inschrift 
FRIDRICH » VDWIiG x KRVG x V x Il1pDa x AMPTSVERW-ESER + LVCRETIA ; 
MCARGRETHA x Krvamm x &x* Ratelin „ eingegraben, welche kreisförmig die beiden 
Wappen der Stifter und die darunter befindliche Jahreszahl 1687 umzieht. Beide 
*) D.h. 1509 legavit magister hermannus etc. Die Familie Steynhoyff zu Nidda ist 1505 urkundlich erwähnt. 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.