Full text: Kreis Büdingen ([C, 1])

    
  
  
  
    
     
    
    
    
     
    
   
  
   
   
     
   
      
   
   
     
    
    
     
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KREIS BÜDINGEN 
Das Schul- oder Vaterunser-Glöckchen endlich, von 0,54 m unterem Durch- 
messer, scheint nach der Inschrift: 1692 GEGOSEN -ZV:MVGSTAT- gleichzeitig 
mit .der grössten Glocke durch Jakob Rincker von Aslar hergestellt zu sein. 
Kirchengefässe Unter den wenigen Kirchengefässen ist ein silber-vergoldeter Kelch bemerkens- 
wert, welcher in der Höhe 205 mm, am Fuss 150 mm, am oberen Rand :1ı4 mm 
im Durchmesser misst. Den Fuss schmückt das Ysenburger Wappen, über welchem 
die Anfangsbuchstaben CA 'G:Z:Y:-V:-B des Namens Carl August Graf zu Ysen- 
burg und Büdingen, sowie darunter die Datumszeichen des 28. SEPT. 1706 zu 
lesen sind. . Allein die Form ist spätgotisch und die Schriftzeichen I -H'E:S-V-S 
über dem Knoten des Schaftes, ferner ÖO:M-A-R:I:A- in den 6 Rauten des 
Nodus, endlich A:G:N:V-S am Fuss unter demselben, mögen in der Zeit des 
Geschenkgebers erst eingegraben worden sein. 
Kapellen Ausser der Kollegiatskirche bestand zu Mockstadt noch eine Kapelle des 
h. Blasius, deren Güter der Probst Tragbodo von Eisenbach 1275 dem Dekanat 
des Stiftes schenkte.*) Die Kapelle auf dem Felde zu Mockstadt und deren Altar 
wurden 1395 der h. Jungfrau, der h. Katharina und dem h. Donatus vom erz- 
bischöflichen Generalvikar von Mainz geweiht. 
Bauliche Über- 
& Von den Gebäuden des ehemaligen Martinsstiftes ist nichts erhalten, doch 
reste u. Ss. w. i 
ist man beim Graben im nordöstlichen Teil des Friedhofes auf altes, umfangreiches 
Gemäuer, aller Wahrscheinlichkeit nach Reste der Grundmauern von alten Kloster- 
gebäuden, gestossen. An das Stift und dessen Zugehörungen erinnern noch die 
Namen des Mockstädter Flurbuchs, »Dekaneigut«, »Probsteiwiesen«, »Donswald 
(d. i. Donatuswald) und »Donskirchhofe, sowie » Engelseärten« am » Engelderstein«, 
dem früheren Prozessionsweg. 
Die Stelle unweit der Kirche, auf welcher der Saee nach einst eine Ritter- 
burg eestanden haben soll, heisst » Lauenbure 
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DI. 
OBER-WIDDERSHEIM 
Allgemeines | \ MB FARRDORF zwischen der Nidda und der Horloff nordwestlich von 
Büdingen, heisst Wetritesheim in den Verzeichnissen der grossenteils 
im 8. bis 10. Jahrhundert dem Kloster Fulda geweihten Schenkungen, **) 
  
ferner Wetersheim 1247, 
Widersheim ı31ı. Offenbar ist Ober-Widders- 
heim, d. i. »Wederhsheim, das Dorf da die Kirche stet« (1318), der ältere Haupt- 
ort der beiden Nachbardörfer » Abirn-Wedyrshem« und »Nydern-Wedyrshem« (1346). 
Es war zugleich Pfarr- und Gerichtsdorf des Widdersheimer Gerichts. Dieses 
*) Würdtwein, Dioec. Mog. III, S. 229; sodann Joannis. Mog. II, S. 906. 
*%) Dronke, Ant. et. Trad. Fuld. S. 108, No. 150, 3jaur, Hess, Urk. I, S. 863, No. 1282, S. 573, No. 837 
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