KREIS BÜDINGEN
Von den übrigen Grabdenkmälern sei noch dasjenige des PHILIPVS VON
TEROE : ZV. BVSECK erwähnt, der 1587 d. 23. Sept. im Alter von 66 Jahren
starb. Es steht an der Thurmwand des Mittelschiffs. |
Glocken Im Kirchturm sind 4 Glocken aufgehängt. Die grösste derselben hat drei
Inschriften, nämlich oben am Hals die 2 Zeilen: ich ruf alle an den ord, wo mann
predigt gottes wort, wo man buf vnd heil vercündet, vnd die himmel fchaße
findet || folche jchaete die bejtehn, wann die welt wird vntergehn, gott regiere alle
bergen, daß fie folche nicht verfchergen; in der Mitte: DEO OPT- MAX TRINVNO
PALRE FILIO- ETF SEIRILVY SANCTO AVSPICE ITERVM FVSA EST HAEE
il CAMPANA, ANNO CHRISTI 1686. :MENSE IVLIO.: Hierauf in 5 Zeilen:
IN-GOTTES- NAMEN -FLOSS- ICH | ANTHONIVS FEII- VON :SCHOENBACH
Eıı VND- IOHAN -IACOB -RINCKER -VON - ASLAR |ZV -ORDENBERCK -VNDER:-
| DER :- LINDEN | GOS - MICH.
Unten am Schlagkranz sind die Namen des damaligen Pfarrers CONRAD
FAVST, sowie von 8 weiteren Amtsträgern Ortenbergs verzeichnet.
An der zweiten Glocke ist zu lesen: [| | SOLI DEO GLORIA ı686. Bei] ]
ist eine plumpe weibliche Figur dargestellt.
Er Die aus 3 Zeilen bestehende Inschrift der dritten Glocke lautet: DIESE
GLOCKE: IST-VMBGOSSEN WORDEN - DEN -X: DAG - MAEI-MDCLXXXVI:
BEI -DEN-AMBTS-TRAEGERN -AVF-DER- GROSSEN GLOGKEN- STEHEND
f OHNE-DIE-BVRGEMEISTER IOHANNES DIETERT VND WIEGAND HAAS
a KOMMT INS HAVS DES HERREN HER BRINGT MIT ANDACHT LOB
>
VND EHR g„in gottes namen flos ich dilman fchmidt, antont fei von aslar gosen
mich oa. Zwischen den Zeilen der Inschrift sind die Figuren der Apostel Petrus
und Paulus, beide mit ihren Abzeichen versehen, in handwerksmässiger Darstellung,
ausserdem bei „» Blätter eingegossen.
| Die vierte Glocke hat keine Inschrift.
| Ein reiches schmiedeeisernes Kreuz schmückt die 'Thurmspitze.
| N
Ei Altarbild Das bedeutsamste Kunstwerk der Pfarrkirche zu Ortenberg ist ihr altes Altar-
"il | bild,*) nunmehr im Besitz der Gemäldegalerie zu Darmstadt, welches aus der
’ | 1,62 m langen, 1,0 m hohen Haupttafel, sowie zwei halb so langen, gleich hohen
| Flügeltafeln besteht (Tafel X).
y | Das Hauptbild stellt die Mutter Gottes mit dem Christuskind auf dem Schoss
inmitten von Heiligen vor. Von diesen sind einerseits die h. Mutter Anna und
1 | die h. Agnes, andererseits die h. Elisabeth mit Johannes dem Täufer und die h.
ni Barbara in besonders sinnige Beziehung gebracht zu Maria und dem Heiland.
| IE Sie bilden zusammen mit den zu ihren Füssen knieenden, musizierenden Engelchen
y den mittleren Hauptteil der schön erfundenen Gruppe, zu welcher, ausser den
e schon genannten Heiligen, noch die hh. Alphäus, Maria Cleophas und Maria
| Salome (die beiden letzteren mit ihren Knäbchen), sowie die Schwester der h. Anna, >
der h. Servatius und die h. Dorotea gehören. Ausser der Himmelskönigin sind
die hh. Agnes, Barbara und Dorotea gekrönt und mit ihren sinnbildlichen Abzeichen
*) Im Arch. f,
Hess, Gesch, XII, S. 145 ff. ausführlich beschrieben,