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läuft der Wehrgang entlang. In den Hof führt ein grosses Spitzbogenthor, und an
dessen Aussenseite bemerkt man den rechteckig eingesetzten Grund, in welchen
einst die Zugbrücke, mit der die Oeffnung geschlossen war, sich einlegte.
Im äusseren Hof steht links vom Eingang an der südlichen Mauer ein langer
dreistöckiger, an der westlichen Mauer ein kürzerer zweistöckiger Holzbau, welche
in einem Inventarium von ı778,*) ersterer als herrschaftlicher Fruchtspeicher,
letzterer als fürstliches Amtshaus bezeichnet sind.
Gegenüber dem Amtshaus, an der Ostseite, erstreckte sich, von der nordöstlichen Ecke bis
über die Einfahrt hinweg, der jetzt abgebrochene »grüne Bau«,"*) gleichfalls zweistöckig von Holz.
Er diente, gleich wie mehrere kleine Nebengebäude, untergeordneten Wirtschaftszwecken. Der herr-
schaftliche Fruchtspeicher enthielt zu ebener Erde auch Pferde- und. Kubstall.
Fig. 6. DBingenheim. Ansicht des Schlosses von Südost.
Vom äussern Hof gelangt man über die vorerwähnte zweite Brücke in den
einst mit doppelten Thoren und Mauern versehenen eigentlichen Schlosshof. Dieser
enthält linker Hand den »langen Baus, rechter Hand den »hohen Bau«, welche,
gleichwie der hinter letzterem auf den Zwingermauern stehende »neue Küchenbaue,
sämtlich von Stein und unterkellert sind.
Ausserdem finden sich in dem erwähnten Inventarium von 1778 noch mehrere jetzt grossen-
teils nicht mehr vorhandene Holzbauten: der »alte Küchenbaus, das »Wasch- und Backhaus«, das
»alte Amtshaus« verzeichnet.
Das älteste dieser Gebäude ist augenscheinlich der vierstöckige sogen. hohe
Bau, der durchaus mit einfach profilirten Doppelfenstern und im obersten Stock
mit vier runden Ecktürmchen versehen ist, die erkerartig je auf einer Reihe kleiner
*) Im Grossh. Haus- und Staats-Archiv zu Darmstadt.
**, Vergl. Lageplan der Burg, von 1787, mit der damaligen Gebäudeanlage in der Hof-Bibliothek zu Darmstadt.
Vorhof
Schlosshof
Hoher Bau