RONNEBURG 265
Von Graf Heinrich rührt auch die obere Hälfte des runden Hauptturms der
Burg her, dessen Warte in zierlicher auch auf die Ferne wirksamer Ausgestaltung
erdacht und in Hausteinen ausgeführt ist. Über dem alten aus Bruchsteinen ge-
mauerten unteren Teil des Turmes, der vermutlich noch aus dem 13. Jahrhundert
stammt, beginnt eine Wendeltreppe (Fig. 142), die bis unter die gewölbte Kuppel,
und auf die Turmgalerie ins Äussere führt. Von hier aus geniesst man eine ent-
zückende Aussicht auf Täler und Hügel der Wetterau.
Von den vorher-
gehend beschriebenen Ge-
bäuden giebt die Ansicht
des inneren Schlosshofs
(Fig. 144) ein Bild, so wie
es vom Eckfenster des
Saales 6 aus erscheint.
Links steht der vör-
springende Fachwerksbau
auf Steinwerk von 1555,
rechts im Vordergrund
schliesst sich an den Saal-
bau von 1570 die hohe,
einst mit Wehrgang ver-
sehene Ringmauer an.
Ausserhalb derselben und
am südwestlichen Eck der
Thorhalle 4, ist unten ein
Guckerker mit Terrasse
angebaut.
Den westlichen Flügel
des Schlosses bildet das
hohe Steinhaus mit weit-
hin sichtbaren _Giebeln.
Dies ist nächst dem Turm-
unterbau der älteste Teil
des »Hauses Ronneburg
von dem im: Verzeichnis
Fig. 145. Ronneburg. Schlosskapelle.
von 1570 (S. 262, Anm.**)
bemerkt ist, dass »anfangs,
da es die Herrschaft an sich gebracht, kein Gebeu mehr, als der oberst steinern
Stock, darunter die Hof-Stuben und Küchen ist, vorhanden gewesen«. Es umfasst
in der That im Erdgeschoss den stattlichen mit spätgotischem Sterngewölbe über-
spannten Saal 6 (Fig. 143), der ähnlich demjenigen von 1470 des Büdinger
Schlosses (S. 68) gestaltet und mit einem 1346 angebauten Renaissanceerker ver-
sehen ist, so wie die Küchen 7 und 8 mit den zugehörigen drei Wirtschaftsräumen.
In den oberen Stockwerken enthält der Bau grosse Säle, und an einem derselben