Full text: Kreis Büdingen ([C, 1])

   
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TIERGARTEN 269 
Die Kirche zu Selters war Filial der Mutterkirche zu Glauberg. Die geistliche 
Gerichtsbarkeit darüber besass der Probst des Marienstifts zu den Greden in Mainz, 
bis er sie 1407 dem Abt zu Selbold überliess. *) 
Das kleine Gotteshaus, welches auf der Anhöhe inmitten des ummauerten 
Kirchhofs liegt, besteht aus Langhaus mit dreiseitigem Chorschluss an der Ostseite 
und Turm an der Westseite. ‘Diesen krönt der steile Turmhelm, welcher aus der 
quadratischen Grundform mittels der über den vier Seiten errichteten Dachgiebel 
in die achtseitige Spitze übergeht. Über der spitzbogigen Turmthüre, deren Öffnung 
mit einfacher Fase umrahmt ist, bemerkt man zwei im Schlussstein ausgemeisselte 
Wappen: das der Herren von Eppenstein nebst einem un- 
bekannten Abzeichen. Die Schildform derselben, gleich 
wie andere architektonische Merkmale, lassen auf die Her- 
stellung des Thorbogens, bezw. des Turmes, in der zweiten 
Hälfte des 135. Jahrhunderts schliessen. Weitere Überreste 
aus mittelalterlicher Zeit, welche die um 1874 vorgenommene 
Erneuerung der Kirche überdauert haben, sind die spitzbogigen Fenster des Lang- 
hauses, dessen flache Decke mit Stuckverzierung aus dem Ende des 17. oder Anfang 
des 18. Jahrhunderts versehen ist. 
Im Turm hängt, ausser einer kleinen, neuen Glocke, eine grössere, ältere mit 
der zweizeiligen Inschrift: IN : GOTTES - NAHMEN - FLOSS - ICH -IOHANN. 
GEORG - BACH - IN : WINDECKEN - GOSS - MICH : DEN :X : FEB- 1789 : ALS 
HERR: DAVID || THVM -PFARRER -VND:H-GLASS-SCHVLTHEISS-WAREN. 
Unten im Dorf finden sich einige schmucke alte Holzhäuser, deren Gefache 
mit den in der Gegend gebräuchlichen, im Putz eingerissenen Ornamenten verziert sind. 
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TIERGARTEN 
rechnungen **) 1670 den Weiher, die Gräben- und Weganlagen machen, 
  
hierauf bis Ende 1671 die Hofgebäude, das Wohnhaus und »die 
Galerie« herstellen liess. Der dicht am Wald gelegene Hof***, dient zu Zeiten der 
fürstlichen Familie zum Landaufenthalt. 
Durch ein stattliches Eingangsthor der mit Schlingpflanzen bewachsenen Ab- 
schlussmauer gelangt man in den Hof, an dessen einer Schmalseite auf hohem 
Unterbau das herrschaftliche Wohnhaus errichtet ist. Den Hauptschmuck desselben 
*) Würdtwein, Dioec. Mog. III, S. 202, No. 149. 
*) Gesamt-Arch. zu Büdingen, Rep. XX, Fasec, 75 ü. 76. 
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Simon, Gesch. des reichsst. Hauses Y. u. B. IL, S. 106, II, S. 367. 
  
  
    
   
  
  
     
   
   
   
  
    
  
   
  
  
   
     
     
   
   
   
    
   
   
  
   
  
   
  
  
   
   
     
     
  
  
   
   
    
Kirche 
Glocken 
Holzhäuser 
Allgemeines 
Bauanlage
	        
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