Full text: Kreis Büdingen ([C, 1])

   
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KREIS BÜDINGEN 
WENINGS 
TADTCHEN an der Bleiche, nordöstlich von Büdingen, heisst Waeninges 
1187, Wenigs 1336, daz Wenigis 1351 u. s. w. 
GESCHICHTLICHES. Wenings war ein Bestandteil des alten 
Gerichtes Flosbach.*) In dessen Besitz erscheinen seit 1321 die 
  
Herren von Ysenburg, vor denen es höchst wahrscheinlich den Büdingern gehört 
hatte. Im 14. Jahrhundert gab es eine Ritterfamilie, die sich nach Wenings be- 
nannte und daselbst begütert war.**) König Ludwig verlieh 1336 auf die Bitte 
Luthers von Ysenburg dem Dorfe Wenings die gleichen Rechte und Freiheiten, 
welche die Reichsstadt Gelnhausen besass. Bald hernach wurde der Sitz des 
Gerichtes von Flosbach nach Wenings verlegt, denn in der Folge führte das Ge- 
richt den Namen dieser Stadt. 
Im Jahre 1357 wird das Schloss »zu dem Wenings« zuerst erwähnt. ***) 
Mehrfach an Kurmainzr) verpfändet und wieder eingelöst, fiel Wenings bei der 
Landesteilung von 1517 dem Grafen Johann III., dem Stifter der ersten Birsteiner 
Linie, und 1628 dem Grafen Wilhelm Otto zu, welchem es zeitweise zu Gunsten 
von Hessen-Darmstadt entzogen war (vgl. S. 32 f.).. Nach Wilhelm Otto’s kinder- 
gieng 
losem Tode 1667 u. a. das Gericht Wenings an Öffenbach-Birstein über 
und verblieb seitdem der Birsteiner Hauptlinie. Die Stadt kam 1816 unter die 
Oberhoheit von Hessen-Darmstadt. 
GOTTESHÄUSER. »Zu dem Weniz zu aller nehist obene an der kirchene, 
heisst es in einer Urkunde von 135177) und hierdurch ist das damalige Vorhanden- 
sein des Gotteshauses zu Wenings bezeugt, welches in den Synodalregistern des 
Marienstifts zu den Greden als eine Filialkapelle der Mutterkirche zu Flosbach 
verzeichnet ist, mit der weiteren Bemerkung, dass sie einen eigenen Kaplan hatte 
und einen nicht dotierten, der h. Maria Magdalena geweihten Altar besass. Sie 
wird »Kapelle des h. Johannes des Täufers und des h. Antonius sz/a ın opıdo 
Wenıgıs« genannt in einer Urkunde von 1464, vermöge welcher Erzbischof Adolf 
von Mainz die Verwaltung der h. Sakramente aus der Kirche des damals bereits 
wüst liegenden Dorfes Flosbach in die Kapelle zu Wenings verlegte, die dadurch 
gewissermassen zur Pfarrkirche erhoben wurde. Dass sich darin auch ein dem 
h. Johannes dem Täufer geweihter Altar befand, wird 1477 bekundet. 
*) Landau, Beschr. d. Gaues Wettereiba. S. rıo f. — Wenck, Hess. Landesgesch. II, Urk, B, S. 281, 
##) Arch. f. Hess, ‚Gesch. V1,,8.337 £ Simon, Gesch, d, reichsst. Hauses Y. u, B, III, S. 122, No. 122 
TR) -SIMON:a. a. Or LT, S.-104,°N0.1028, 
t) Reg. Boica IX, S. 239 Guden. Cod. Dipl. III, S. 255, No, 355. Sımeon, a, 4: .0:..4,.91.76;,479; 
H,.S, 275, 300,338. 
tt) Würdtwein, Dioec, Mog, III, S. 103,.377,°273 8 
174, 
    
    
   
   
   
   
   
    
   
  
  
  
  
  
     
    
    
     
   
   
     
  
      
    
   
      
    
	        
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