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WENINGS 273
Die Pfarrkirche zu Wenings hat fast die gleiche Gestaltung, wie die vorher-
gehend beschriebene Kirche zu Usenborn. Der achtseitige Dachreiter sitzt auf
dem östlichsten Teil des Daches über dem Langhaus.
Bemerkenswert ist der im Grundriss quadratische Chor, welcher zwar, gleich
der ganzen Kirche, im Äussern die deutlichen Merkmale des im 17. und anfangs
' des 18. Jahrhunderts vorgenommenen Umbaus zeigt, dagegen im Innern die
mittelalterliche Formbildung ziemlich bewahrt hat. Hier wie in Usenborn ist das
Altarhaus mit einem Kreuzgewölbe überspannt, dessen Hohlkehlenrippen sich un-
iinges mittelbar aus den kreisrunden Eckdiensten entwickeln. Letztere entbehren somit
der Kämpferkapitelle.. Den Schlussstein des Gewölbes schmückt ein von Ranken-
köpfen mit Schnörkeleien und Gehängen, Vasen mit Blumen und Blättern, umrahmt
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alten werk umgebener Kopf. Die beschriebenen Überreste der gotischen Kapelle können
de vielleicht schon Mitte des 14. Jahrhunderts entstanden sein. |
‚chört Im Kirchenschiff, welches auf drei Seiten von zweigeschossigen hölzernen |
s be- Emporen umgeben ist, fällt die Kanzel am nördlichen Chorbogenpfeiler ins Auge, |
Bitte deren Schnitzwerk von derber, barocker Arbeit, aber guter Gesamtwirkung ist. Unter |
eiten, den Ecksäulchen der jrüstung sind, anstatt der Säulenfüsse, Konsolen angebracht; |
des die gedrehten Schäfte tragen jonische Kapitellchen mit kräftigen Voluten. Die |
; Ge- Wandfüllungen der Kanzel schmückt reiches Schnitzwerk, bestehend aus Fratzen-
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te) von Traubenranken. Auch der Schalldeckel ist mit einem Ornamentenfries versehen. |
i der Auf der westlichen Empore steht die Orgel. Am hölzernen Opferstock ist die |
teiner Jahreszahl 1639 eingeschnitten.
nsten Im Boden des Chores finden sich die mit Wappen und Schmuckwerk ver- Grabsteine
nder- sehenen Grabsteine von: ı) ELISABETH WILHEIMINA, verwittibte Gräfin zu
über Ysenburg u. Büdingen, geb. Gräfin zu Leiningen u. Dachsburg, geb. d. 13. Apr. |
r die [059, verm. mit WILHELM MORITZ, Gr. zu Ysenb. u. Büdingen d. 16. März
1.7.09, gest: d.- 15... 8ept.: 1733. 2) POLIXENE JULIANE, Gräfin zu Leiningen
ne und Dachsbürg, Frau zu Aspremont, Oberstein, Broich, jürgel und Reipoltskirchen,
ıden- geb. d. 19. Mai 1663, gest. d. 22. Jan. 1723 (?). 3) WILHELM EMICH CHRISTOPH,
| des Gr. zu Ysenburg u. Büdingen, geb. den 5. Okt. 1708, gest. d.. 37. Jan. 1731,
sbach alt 32 Jahr, 3.Mon. u. .25 Tap. 4) Dessen zweiter Sohn CARL FRIEDERICH.
hatte geb. d. 8. Febr. 1738, 'gest..d. 28. Okt. 1739, alt 20 Mon. u. 20 Tag.
Sa Im Dachreiter hängen drei Glocken, eine neuere und zwei alte. Die grössere Glocken |
Pıdo der beiden letzteren, welche unten 70 cm im Durchmesser misst, trägt am Hals
en die von links nach rechts zu lesende Inschrift in gotischen Minuskeln: * airamı &*
en ea * altamı * la = bestehend aus den wiederholten Worten Aue maria ge-
uren trennt durch Kreuze. Die kleinere dieser Glocken, welche in Fig. 148 dargestellt
on ist, hat Anzeichen eines hohen Alters. Sie soll der Sage nach aus der »stumpfen |
Kirche« (s. u.) stammen, und einst von einem Eber aus den Trümmern heraus-
a gewühlt worden sein.*) Am untern Rand des Schlagkranzes sind Stücke ausge-
ee sprungen. Über dem Leistchen ist die auf der nächsten Seite abgebildete Inschrift
Cs mit verschiedenen Weihekreuzen und Zeichen angebracht, welche, in den Glocken-
*) Ahnliches wird auch anderwärts von alten Glocken erzählt,
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