BÜDINGEN MIT GROSSENDORF. 47
Auf den verzierten Inschrifttafeln des Unterbaues ist zu lesen:
Rechts: G@ENEROSO DNO ANTONIO AB ISENBVRG /COMITI IN BVDINGEN,
FELICITER ET | SANCTE MORTVO XXV OCTOB. / ANNO DM
MDLX CVM VIXISSET/ANNOS LIX MENSES I PATRI .SYO /
CHARISS. FILII SVPERSTITES GEORGIVS | [WOLFGANGVS HEN.
RICVS AB ISEN/BVRG COMITES IN BVDINGEN FR. F ‚SCIO CVI
CREDIDT.
Links: GENEROSE DOMINE ELISABETHE AB ISENBVRG | COMITISSE
IN BVDING | EN ORTV COMIT. IN WIDDE FELICITTEROVE MOR-
TUE XXI JULI ANNO/ DM. MDXLII ETATIS VERO ANNO
AAXXIIII [| PARENTI SVE CHARISS. FILIH. SVPERSTITES GE|
ORGIVS WOLFGANGVS FHENRICVS AB ISEN | BVRG COMITES IN
BVDINGEN F. F.| SPES MEA CHRISTWS.
Über dem Sockelsims sind an den Plinthen der Hermenpfeiler zwei kleine ver-
tiefte Füllungen mit einem Mono-
gramm so wie der Zahl 1563
angebracht, ersteres ist ohne
Zweifel das Zeichen des Bild-
hauers, letztere gibt das jahr der Errichtung des Werkes an.
Das Denkmal Anton’s und Elisabeth’s ist unverkennbar dem schönen Wand-
grab des Erzbischofs Sebastian von Heusenstamm *) im Mainzer Dom nachgebildet,
ohne indes die künstlerische Vollendung desselben zu erreichen. Vielmehr ist
das Werk in der Stadtkirche zu Büdingen in Erfindung, Form und Arbeit von
derberer Art. Daraus kann geschlossen werden, dass der Meister C. W. R. desselben
vielleicht ein Gehilfe des Bildhauers D. S. war, in dessen Werkstätte zu Mainz er
} Jahre vorher das besagte Grabmonument im dortigen Dom kennen gelernt
haben mag.
Von dem ursprünglich 6 m hohen Denkmale Anton’s und Elisabeth’s von
Ysenburg steht der mit dem Gesims über den Gestalten der beiden Ehegatten
endigende Hauptteil noch an Ort und Stelle; die beiden Wappentafeln darüber,
sowie der krönende Aufsatz mit Beiwerk sind, weil sie das Fensterlicht darüber
zum Teil verdeckten, 1825 abgebrochen und im Boden der Chorbänke versenkt
worden, wo sie 1885 bei den für Zwecke dieser Beschreibung gemachten Studien
und Untersuchungen ziemlich unversehrt und vollständig aufgefunden wurden. Die
ursprüngliche Bemalung und Vergoldung der Wappen und verzierten Gliederungen
ist noch erhalten, der rothe Sandstein, aus dem das Denkmal besteht, ist weisslich
angestrichen. Es steht zu hoffen, dass die unschwer zu bewerkstelligende Wieder-
herstellung des stattlichen Werkes zur Ausführung gelangt.
An der Nordwand des Langhauses bei D? (Fig. 17) ist das Grabmal des
oO
‚Edell und Ernphest Kriederich vo Bussed« F den I. August 1584; eine tüchtig
%) Nach dem daran angebrachten Zeichen: D*S ı359 von »Dietherich Schro, Bildhauer und Bürger zu
Mainctz«, worüber in den Quartalbl. d. hist. Ver. 1889 vom Verfasser nähere Mitteilung gemacht ist,