Full text: Kreis Friedberg ([C, 2])

EINLEITUNG 3 
sind älter, dann aber durch theilweise recht rohe Umbauten entstellt und künst- 
lerisch werthlos. Allein auch vielen dieser Gemeinden fehlt es nicht ganz an 
Zeugen einer früheren Kunstthätigkeit; die wichtigsten hiervon seien, mit Ausnahme 
der Glocken, die in dem am Schlusse beigegebenen Glockenverzeichniss Aufnahme 
finden, hier kurz angeführt: die Kirche zu Nieder-Rosbach besitzt einen Abend- 
mahlskelch aus dem Ende des 15. Jahrhunderts von typischer Form, dessen aus 
einem Sechspass entwickelter Fuss aus vergoldetem Kupfer und dessen Kuppa aus 
vergoldetem Silber getrieben ist. Einen ähnlichen etwas jüngeren Kelch besitzt 
Nieder-Wöllstadt, wo sich zugleich ein schlichter, achteckiger 1,22 m breiter und 
0,80 m hoher Taufstein aus Lungenbasalt befindet. Zwei silberne in flotter Arbeit 
ausgeführte Abendmahlskelche aus dem 18. Jahrhundert, von denen der eine im 
Zopfstile gearbeitet ist, finden sich in Ober-Erlenbach; von diesen ist der eine mit 
Engelsköpfen und Blumen, der andere mit Marterwerkzeugen, Muschelwerk, Weinlaub 
und Beeren in getriebener Arbeit verziert. Der letztere stammt aus der Zeit von 
1751—170ı und ist Augsburger Arbeit. Ein nach dem Meisterzeichen von Franz 
Thaddaeus Lanz (f 1773) zu Augsburg angefertigter silberner und vergoldeter Kelch 
in guter Rococoarbeit ist im Besitze der Kirche zu Ober -Wöllstadt. Ein Kelch zu 
Okarben, der noch gothische Form hat, 
trägt die Jahreszahl 1673, die aber wahr- 
scheinlich von einer Reparatur herrührt. 
Ein sog. Lutherkopf aus Sandstein ist an 
der Apsis der Kirche dieses Ortes einge- 
mauert. Zu Rodheim vor der Höhe end- 
lich hat sich aus romanischer Zeit ein 
  
Tympanon mit einem Ornament in Relief 
  
  
erhalten, das wir in nebenstehender Ab- 
Rodheim v. d. H. Romanisches Tympanon. 
bildung mittheilen. 
Ueber den Kreis Friedberg oder Theile desselben liegt eine Reihe gedruckter 
Quellen vor, die wir bei der Besprechung der einzelnen Gemeinden in den Fuss- 
noten und in gesonderter Zusammenstellung erwähnen. Reichliche Unterstützung 
fanden wir in dem Haus- und Staatsarchiv zu Darmstadt durch Beihülfe des 
Direktors Herrn Dr. Freiherrn von Schenk zu Schweinsberg und des Archivraths 
Herrn Dr. Wyss, für Butzbach durch die uns handschriftlich zur Verfügung gestellten 
archivalischen Arbeiten des Herrn Gymnasiallehrer Dr. Otto in Darmstadt und für 
Friedberg durch mündliche Mittheilungen des Mühlenbesitzers Herrn Falk daselbst. 
Für Mittheilungen über Münzenberg aus dem Gräflich Solmsischen Archiv zu Laubach 
sind wir Herrn Gymnasiallehrer Dr. Röschen in Laubach zu Danke verpflichtet. 
Vereinzelte 
Kunstdenkmäler 
Quellen 
zeiten 
 
	        
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