Full text: Kreis Friedberg ([C, 2])

  
  
  
  
Befestigungen 
Die Burgkirche 
  
106 KREIS FRIEDBERG 
bedingten. Das Antlitz ist flach gehalten, die Locken fallen etwas über die Schultern 
herab; die ganze Figur ist ruhig und ohne die charakteristische Bewegung kirch- 
licher Figuren jener Zeit. Das an dem ehemaligen Gasthause »zu den drei Schwertern« 
angebracht gewesene Steinbildniss eines Ritters mit den drei Schwertern, eine geringe 
spätbarocke Arbeit, ist an ein anderes Haus der Kaiserstrasse versetzt worden. 
Von den ehemaligen Defesti- 
gungen der Stadt haben sich nur 
wenige Reste erhalten. Bruchstücke 
der alten Umfassungsmauer befinden 
sich noch an der West- und Ost- 
seite. Ein spätgothisches, spitzbo- 
giges Pförtchen in der Westmauer 
(Fig. 62), das noch eine starke, mit 
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TE zu den Seewiesen hinaus. Hier ist 
der ehemalige Graben zu Gärten 
eingeebnet worden. An der Ost- 
seite, wo gleichfalls noch Stücke 
der Mauer und an der Stelle des 
ehemaligen Grabens Vertiefungen 
  
sichtbar sind, steht der einzige noch 
erhaltene runde Wehrthurm der 
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(fl Stadt, der sog. rothe Thurm (Fig. 63), 
Ku 
der mit einem Spitzbogenfries um- 
randet ist und mit dreitheiligen Zin- 
nen abschliesst; er ist verputzt; sein 
Verliess diente als Gefängniss. Auch 
Fig. 62. Pförtchen in der Friedberger Stadtmauer. 
da, wo Stadt und Burg durch einen 
Graben getrennt sind, erstreckt sich nach Osten hin noch jetzt ein Stück der 
alten Stadtmauer. Von den ehemaligen 4 Thoren der Stadt, dem Mainzer, Fauer- 
bacher, User- und dem Seethore, haben sich Spuren nicht erhalten. Hingegen 
sollen sich solche von umfangreichen Wehranlagen erhalten haben, nämlich der 
Landwehr. Im Jahre 1394 erhielten die Friedberger die Erlaubniss, eine Landwehr 
von der Brücke bei Schwalheim bis auf den Steinweg zu den guten Leuten (Hospital), 
zugleich auch Schlag und Warte anlegen zu dürfen. Dieselbe Erlaubniss erhielten 
sie 141ı für die Linie von der Gerbelsheimer Mühle bis an die Ilbenstädter Brücke 
und »ausswendig der Strassheimer Pfandschaft bis nach Strassheim.» 2 
DIE BURG FRIEDBERG 
Die ehemals sowohl als Korporation wie als Wohnbezirk von der Stadt 
Friedberg durchaus gesonderte Durg hatte auch ihre eigene Kirche. Schon im 
Jahre 1245 wird in einer Urkunde der Kapelle in der Burg Erwähnung gethan.°) 
ı) Dieffenbach a, a. O. S. 116. 2) Baur, Arnsb. Urk. Nr, 47.
	        
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