Full text: Kreis Friedberg ([C, 2])

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FRIEDBERG 109 
Hof ist von der Burgstrasse her zugänglich durch ein im Stile der deutschen 
Renaissance erbautes Thor mit drei Bogenöffnungen, das früher etwas weiter nach 
Norden zu stand und sich an den sog. Cavalierbau anlehnte (Figur 64). Der hohe 
Mittelbau dieses T'hores bildet die eigentliche Thorfahrt; sie zeigt seitlich je zwei 
Pilaster übereinander, von denen die unteren durch Postamente und durch Nischen 
mit Muscheln und Löwenköpfen belebt sind. Diese Pilaster, zwischen denen der 
mit Eierstab und Zahnschnitten verzierte Korbbogen eingespannt ist, tragen ein 
Gebälk und Gesims mit Verkröpfungen, über denen ein mittlerer, von ionisirenden 
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Fig. 64. Friedberg. Hofthor des Grossh. Schlosses. 
Pilastern eingefasster Aufsatz mit seitlichen, aussen eingezogenen Voluten sich er- 
hebt. Das Feld dieses Aufsatzes zeigt zwischen den Pilastern das Cronberg’sche 
und Riedesel’sche Wappen in Relief. Der Schlussstein des grossen Bogens trägt 
eine Löwenmaske; neben ihm ist die Jahreszahl 16 I\ angebracht. Die Ver- 
kröpfungen des Architravs haben Löwenmasken. Der Architrav hat in lateinischen 
Majuskeln die Inschrift: 
PAX INGRESSURIS PAX EGREDIENTIB/(s) ESTO 
PAX FOVEAT TUTAM DULCIS ALUMNA DOMU. 
Der oberste Aufsatz giebt sich auch ohne die Schrift: „REN: 1752« als ein Werk 
der spätesten Barockzeit zu erkennen. 
  
  
  
 
	        
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