Full text: Kreis Friedberg ([C, 2])

FRIEDBERG 115 
Thore wandte die Wehrmauer sich unter rechtem Winkel nach Süden, um sich 
mit dem Wehrgange am östlichen runden Thorthurme zu vereinigen. An der 
nordwestlichen und südöstlichen Ecke führte der Wehrgang auf hier angelegte 
hohe Basteien, die noch vorhanden sind. Um diese innere Mauer lief eine zweite 
äussere, welche ringsum einen oder mehrere Zwinger einschloss. Sie ist zum 
grössten Theile noch heute vorhanden und da, wo sie zugleich die äusserste 
Mauer der Burg bildete, mit Thürmen bewehrt: an der Süd- und Nordwestecke 
mit je einem runden Thurm, westlich vom Südthore mit einem halbrunden 
und östlich von letzterem mit einem eckigen Thurme. Auch östlich vom Burg- 
garten, wo durch die Gartenanlagen manche Veränderungen vorgenommen worden 
sind, ist dieser ziemlich schmale Zwinger noch zu erkennen. An der Nordseite, 
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Fig. 70. Friedberg. Gesammtansicht des vorderen Burgthores. 
westlich vom Adolfsthurme oder der Thoranlage, und an der West- und Südseite 
befand sich an dieser äussersten, über steilem Felsen errichteten Mauer ein tiefer 
Graben, der an der Westseite heute zum grössten Theile durch einen Chausseebau, 
der zwischen dem dicken Thurme und dem südwestlichen Eckthurme durchgeführt 
ist, ausgefüllt und eingeebnet ist. Gegen die Stadt hat die Burg sich im Süden 
durch einen tiefen Graben geschützt, der noch heute beiderseitig von kräftigen 
Mauern begrenzt wird und im Osten durch eine Doppelmauer mit Bogenöffnung 
Über den EV ER 
für den Graben abgeschlossen ist, über die man jetzt vom Burggarten in den 
Garten des zur Stadt gehörigen Predigerseminars gelangen kann. Die die Stadt 
begrenzende Mauer dieses Grabens hat auf einem Steine die Schriftzeichen: 
ANNO 1658 
8%91 ‚ auf einem andern das. christliche Monogramm: IHS. 
8*+ 
 
	        
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