Full text: Kreis Friedberg ([C, 2])

HOCH -WEISEL 133 
Oestlich neben dem Kirchhofe hat sich noch ein Rest eines älteren Bauwerks 
erhalten, nämlich unter der heutigen Lehrerwohnung ein Spitzbogenpförtchen mit 
Sandsteinwandung, welche die Jahreszahl 1R80 trägt. 
Das dem Freiherrn von Leonhardi gehörige Schloss bietet ausser einigen Rococo- 
thüren und -treppen nichts Bemerkenswerthes. 
Die Privathäuser des Ortes sind aus Fachwerk erbaut und haben zum Theil 
Felder, die mit Ziegelsteinen in verschiedener Musterung ausgefüllt sind. 
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XVII. HOCH-WEISEL 
Hovewisele , Be wı2 en und ım 14. auch ee d.h. Hof. 
Weisel; 1361 kommt schon Hohinwisel. 1444 Hohenweyssel, 1446 
Hoenwissel vor. 0 Als Münzenbereisches Erbe an die Falkensteiner 
  
und dann an die Eppensteiner gelangt, wird der Ort 1478 als Zubehör von Ziegenberg an 
die Grafen von Katzenellenbogen verkauft und kommt ein Jahr später in hessischen 
Besitz. Er war das Hauptdorf des Gerichtes der Hochweiseler Mark. ?) Die Hoch- 
weiseler Kirche war Filiale der Kirche zu Münster: eo) 
Die Pfarrkirche, durch Umbauten mehrfach verändert, hat ein dreischiffiges 
Langhaus mit hölzernen Kreuzgewölben im Mittelschiff und flachen Decken in den 
Seitenschiffen; die Säulen sind rund und schl ank und gleichfalls aus Holz. In 
den Seitenschiffen sind Emporen angebracht. Die hohen Fenster sind rundbogig. 
Das Mauerwerk ist ein unregelmässiges und verputzt. Die Nordmauer ist offenbar 
jünger als die mit schlichten Strebepfeilern versehene Südmauer. Das unterste Stock- 
werk des Thurmes, dessen Axe etwas 
nördlich von der Mittelaxe des Langhauses 
gelegen ist, ist rund und mit einem 
Kreuzgewölbe überdeckt. Er ist mit 
dem Mittelschiff durch eine schlichte 
spitzbogige Oeffnung verbunden und hat 
drei zweitheilige Maasswerkfenster, sowie 
in der Mauer ein spätgothisches Taber- 
nakel. Ueber dem Gewölbe des Chor- 
  
raumes wird der Thurm achteckig und 
  
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endet oben in einem kurzen mit Schiefer vo 5 © zoM. 
bekleideten Helme, der vortretende : 400 
Lukarnen hat. Fig. 82. Hoch-Weisel. Grundriss der Kirche. 
Das Orgelgehäuse hat aus Holz geschnitztes Rankenwerk, das nach Art ge- 
rissener Eisenarbeit behandelt ist und der Zeit um 1750 angehört. 
y) Ne Ari Bd. VII 32303. 2) Landau a. a. O. S. 81. 3) Würdtwein a. a. O. S. III. S. 6r, 
Alter Baurest 
Privathäuser 
Kirche 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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