Full text: Kreis Friedberg ([C, 2])

  
  
Kirche 
Io KREIS FRIEDBERG 
III. BEIENHEIM 
FARRDORF, östlich von Friedberg, findet sich urkundlich erwähnt im 
8. Jahrhundert als Bögenherm,!) im 13. als Bigen- und Bienheim und 
gehörte zur Fuldischen Mark.?) Es hatte ein selbständiges Gericht ?) 
  
und selbständige Pfarrei.*) Im Jahre 1359 wird urkundlich von einem 
»fryhen Gerichte czu Bienheym« geredet°) und in einer Urkunde von 1401 be- 
stimmt Kaiser Rupertus, »dass die Nachbarn zu Byenheim, wenn das Richteramt 
erledigt sei, aus der Linie der Waise von Fauerbach, welche im Besitze von Dorheim 
seien, einen Richter wählen sollten.«®) Diese Familie hatte das Dorf als Reichs- 
lehen. Der erste bekannte Lehensbrief ist von dem Jahre 1402. Im Jahre 1558 
nach dem Aussterben der Dorheimer Linie der Waise von Fauerbach ging Beienheim 
an die nächsten Verwandten aus der Familie Rau von Holzhausen über. 
Die Ärrche ist ein mit Verputz versehener schlichter flachdeckiger Saalbau 
mit hohen Stichbogenfenstern. Ein viereckiger Thurm mit zunächst viereckigem, 
dann achteckigem und endlich pyramidalem schieferbekleideten Aufsatz steht an 
der Westseite. Eine unter der Kanzel angebrachte Bronzetafel enthält die auf 
die Erbauung bezügliche Inschrift: 
ODBr 
Lapidem hunc fundamentalem | Aedium Deo Triuni Sacrarum / consuetis 
cum Solemnitatibus / posuit / Dominus Ernestus Johannes Phi / lippus Liber 
Baro Rau de eta Holzhausen / Dynasta in Beyenheim et Patronus Ecclesiae | 
die XIX Marti) A. OÖ. R./ MDCCLXXVIII J adsistentibus etc. 
Eine nennenswerthe, wenn auch mässige Arbeit ist ein auf Holz gemaltes 
Oelbild, welches das hl. Abendmahl darstellt und dem Ende des 17. oder dem 
Anfange des 18. Jahrhunderts zuzuweisen sein dürfte. Hingegen hat sich ein 
rundes Fensterchen mit einer vortreffllichen, leider etwas beschädigten Glasmalerei 
des 16. Jahrhunderts erhalten, welche die Wappen der in der Umschrift Genannten 
in prächtigen, saftigen Farben darstellt. Die Umschrift lautet: Jost. Ruh.v. 
Holzhausen .und. Margretta . von. Cronberg . 15706. 
Der Abendmahlskelch, aus vergoldetem Silber: getrieben, ist eine schlichte 
Arbeit des 18. Jahrhunderts mit der Marke PS und dem Augsburger Beschau- 
zeichen. Erstere könnte dem Beschaumeister Philipp Stenglin, der 1744 starb, 
angehören. 
Von den beiden Glocken wurde die ältere von »Benedic und Johann Georg 
Schneidewind in Frankfurt Anno 1754« gegossen. 
ı) Trad. Lauresh. Nr. 2960 u. 3746. 2) Landau a. a. O.S. 14. 3) Baur Arnsb. U. B. Nr. 335. 
4) Ebds. Nr. 489. 5) Ebds. Nr. 876. 6) Landau a. a. O. S. 16. 
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