Full text: Kreis Friedberg ([C, 2])

  
  
  
  
Der 
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
   
   
   
KREIS FRIEDBERG 
XAIV.:KLOPPENHEIM.. 
FARRDORF nebst Schloss, wird schon früh als Clopheim,') im 13. 
und 14. Jahrhundert als Aloppherm erwähnt; der Name bedeutet nach 
Weigand?) »zu dem \Vohnsitz auf oder an dem Felsen«. Früher zum 
  
freien Gerichte Kaichen gehörig, wird Kloppenheim 1659 von der 
Burg Friedberg an den Deutschen Orden verkauft, jedoch zunächst unter Vorbehalt 
der oberhoheitlichen Rechte, welche erst im Anfange des 18. Jahrhunderts an diesen 
veräussert wurden. 3) Der Ort steht auf seiner jetzigen Stelle erst seit 1850; früher 
standen seine Häuser südlich vom Schlosse. 
Das südlich vom Orte gelegene Schloss, welches dem Grafen von Walderdorff 
gehört, ist von dem deutschen Orden im Jahre 1714 erbaut worden. Seine Ge- 
bäulichkeiten, im Östen und Süden das eigentliche Schloss, im Westen und Norden 
die Wirthschaftsgebäude, umschliessen einen rechteckigen Hof. Das Schloss ist ein 
Thalseite 
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Fig. 99. Schnitt der Wehranlagen des Schlosses zu Kloppenheim. 
schlichter Bau mit den bekannten geschwungenen Giebelformen der deutschen Re- 
naissance; seine Schlösser und Thürbeschläge sind noch die alten. Eine Kapelle 
bietet ausser einer leidlich gearbeiteten, bemalten Madonna aus der Zeit des Schloss- 
baues nichts Bemerkenswerthes; einige Sandsteine mit Wappen sind bei den Scheuern 
als Prellsteine verwerthet. Ueber dem Einfahrtsthore an der Ostmauer befindet sich 
ein von stilisirtren Palmen umkränztes Wappen aus Sandstein und unter ihm fol- 
gende Inschrift: 7 Phalipp Benedick 14 | Forstmeister von Gelhausen | Statt- 
halter zu Mergentheimb u: Freudenthal. Landcommenthur der Bal- | ley 
Francken Commenthur zu Ellingen| Nürnberg u: Würzburg Teutsch Ord:| 
Ritt: auch Hochfürst: Hoch- u. Teutsch‘ | Meist: Geheim: Rath u: Obrıst 
Hofmeıst: 
Ein tiefer Graben umzieht ringsum den Schlossbau; ein Wall und ein zweiter 
Graben haben sich an der Nord- und Westseite noch deutlich erhalten. Unsere 
Abbildung (Fig. 99), ein Schnitt durch die Wehranlagen, veranschaulicht das Gesagte. 
Eine Pieta, eine Madonna mit dem Leichnam Christi auf dem Schoosse, steht 
in der Nähe des Dorfes, verdient aber hier eine weitere Beachtung nicht. 
ı) Cod. Lauresh,. III. 84. 85. 229. 3) Arch. Bd, I. S. 234; Mader 
2.34, 0. Bd 1,5. 100.0 Bd. 11. S. 385. 
2) Arch. Bd. VII. S. 2gı. 
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