Full text: Kreis Friedberg ([C, 2])

  
   
LANGENHAIN 
XXV. LANGENHAIN UND ZIEGENBERG 
LANGENHAIN 
FARRDORF auf einerErhebung nördlich vomUsbach gelegen, 1280 schlicht- 
weg //ayn genannt,!) kam bei einer Theilung der zur Burg Kleeberg 
gehörigen Besitzungen zwischen Isenburg und Eppenstein in dem ge- 
  
nannten Jahre an das letztere Dynastengeschlecht. 1316 veräusserte 
Gottfried V. von Eppenstein wiederkäuflich den Mörler Grund, zu dem Langenhain 
gehörte, an Philipp von Falkenstein.?) Die Einlösung scheint alsdann geschehen 
zu sein, denn es wird uns aus dem Jahre 1356 mitgetheilt, dass Johann und Philipp VII. 
von Falkenstein das genannte Gebiet als Erblehen erwarben.) Nach dem Aus- 
sterben der Falkensteiner gelangten Ziegenberg und Langenhain an die Eppensteiner 
der Münzenbergischen Linie, die diese Besitzungen 1478 an den Grafen Philipp 
von Katzenelnbogen verkauften.) Von diesem gingen sie 1479 an Hessen über; 
als hessisches Lehen kamen sie alsdann an die Familie von Traxdorf und nach deren 
Erlöschen 1557 an den Schwager des letzten dieser Linie, an Conrad Diede zum 
Fürstenstein, der das Lehen nach Erlegung von 4000 Reichsthalern erhielt. Als 
auch dieses Haus 1809 im Mannesstamme ausstarb, kam Ziegenberg nebst Langen- 
hain an einen Zweig der Freiherrn von Löw und endlich vor wenigen Jahren, nach- 
dem dieser Zweig in gleicher Weise geendet hatte, an die verwandte Familie der 
Grafen von Rantzau. 
Langenhain gehörte im Mittelalter zum Gerichtsbezirk Ziegenberg; die Mutter- 
kirche war zu Ober - Mörlen. ; 
Die Kirche zu Langenhain ist ein schlichter einschifiger Bau mit flacher 
Decke, rundem Thurm an der Westseite und ohne Chorbau. Das Mauerwerk ist 
aus verschiedenem Material, Sandstein und Basalt, hergestellt, das zum Theil offenbar 
von einem andern Baue herrührt; an der Nordseite finden sich römische Ziegel- 
steine in schräger Stellung hochkantig vermauert und an der Südostecke zeigt das 
aufsteigende Mauerwerk über dem Boden sogar einen römischen Quaderstein mit 
LEGXXI 
PRPE 
dem beim Orte gelegenen und vor Kurzem im Auftrage der Reichs-Limes-Kommission 
der Inschrift: 
(Legio XAXTI primigenia pia fidelis), der zweifellos 
untersuchten römischen Kastelle angehört hat. Der anscheinend aus gleichem Ma- 
terial erbaute und wie die übrige Kirche verputzte Thurm ist unten rund und 
mit schiessschartenartiger Oeffnung versehen, ein Umstand, der dazu beigetragen 
ı) Joannis, Specil. p. 313. Landau a.a. O. S. 43. 
2) Arch. I. S. 514. Diese Besitzungen umfassten, was er hatte »an den Dorffern zu Eschbach und Berin- 
burnin, zu Hultzburg und auch zu Hultzburg, zu Langenhayn, zu Hufftersheim, zu Morle und auch zu Morle und zu 
Erwisinbach, mit allen Dingen, die dazu gehören, es sy an Gerichten« u. s. w. 
3) Ebds. S. 27. Urk. von 1356 bei Wenck a. a. O. II., Urk. 208. Der Kauf umfasste die Dörfer Obermörle, 
Niedermörle, Erwitzenbach, Huftersheim und den Langenhain. 
4) Ebds. S. 531. Der Kauf umfasste die Hälfte des Antheils oder ein ganzes Viertel von Butzbach, sodann das 
Schloss Ziegenberg, die Dörfer Langenhain, Ostheim, Hohenweisel, Münster, Burkhofen und Fauerbach und die 
Hochweiseler Mark. 
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Kirche 
   
   
  
  
  
   
       
  
   
    
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
   
    
    
   
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
 
	        
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