OCKSTADT 243
der letzten Zeit der Gothik; der Naturalismus der bemalten Figuren ist fast ab-
schreckend hässlich, aber die Lebendigkeit des Ausdruckes versöhnt uns doch
einigermassen hiermit; der Leser lernt das Werk aus unsrer Abbildung (Fig. 153)
kennen.
Eine zweite Kapelle der Ockstädter Gemarkung liegt fast unmittelbar unter
den Mauern Friedberg’s. Sie wurde 1734 von Gottfried von Franckenstein für
die Katholiken Friedberg’s errichtet. Der Abt Jacob von Ilbenstadt schenkte 1736
der Kapelle eine Glocke.
An der von Ockstadt nach Friedberg führenden Strasse steht ein steinernes Steinernes Kreuz
Kreuz, dessen Sockel eine sitzende Madonna mit dem Leichnam Christi trägt, eine
handwerkliche Arbeit von recht guten Körperverhältnissen.
Fig. 154. Ockstadt. Ansicht der Ortsstrasse mit den Burgmauern.
Am früheren Schiessplatz bei Friedberg steht ein dreiseitiger Grenzstein,
welcher die Wappen der Burg Friedberg, der Stadt Friedberg und der Herren
von Franckenstein mit den Buchstaben BF, SF und OS (Ockstadt) und der Jahres-
zahl 1771 trägt; hier stiessen die Grenzen der drei Besitzungen zusammen.
Die ersten Erbauer einer Durg bei Ockstadt!) wählten hierzu einen tief
gelegenen Platz, der einen Schutz durch Wassergräben zuliess.. Diese Wasser-
burg, die von dem Dorfe durch eine Ebene, den »Plan«, getrennt war, wurde
später erweitert. Um 1490 begann Gottfried von Cleen den Bau des »obersten
Schlosses« oder der »neuen Burg«; 1495 liess der Erbauer sich vom Kaiser
Maximilian mit diesem Schloss und seinen Gerechtigkeiten belehnen. Dieses
Schloss war, wie noch heute zu sehen, mit Wall, Graben und Mauer umgeben.
Noch heute stehen an den Ecken der aus unregelmässig brechenden Quarzitsteinen
ı) Vgl. Rady a. a. O., S. 9 und 38.
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Grenzstein
Die Burg
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