Full text: Kreis Friedberg ([C, 2])

  
  
  
  
  
  
250 KREIS FRIEDBERG 
Thurmhalle einfache Kehlung. Sie verlaufen an den Rundpfeilern und Mauerflächen. 
Das Mittelschiff ist verhältnissmässig breit und ohne Oberlicht; seine Gewölbebogen 
sind flacher als der Halbkreis. Die Schlusssteine der Gewölbe sind mit gothischen 
Blättern, Rosetten und Christusköpfen verziert. Das Maasswerk der Seitenschiff- 
fenster ist ausgeschlagen; ihre äusseren Wandungen sind theils durch zwei Hohl- 
kehlen, theils durch zwei Hohlkehlen mit Rundstab dazwischen profilirt. 
Eine Sakristei mit einem alten Altare ist an der Nordseite des Chores an- 
gebaut. Sie ist gleichfalls überwölbt und hat mehrere spätgothische, netzartige 
Gewölbe, deren Rippen unten in den Winkeln sich durchschneiden. Das eine 
Fenster hat in dem spitzen Bogenfelde noch schlichtes zweitheiliges Maasswerk mit 
        
    
    
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o = 10 ZoM. 
Fig 157. Reichelsheim. Grundriss der Kirche. 
einem Dreipass. Die Jahreszahl ihrer Erbauung ist an der Nordmauer auf einem 
Eckstein eingehauen: # ecce lxxxv (1485). 
Aeusserlich zeigt die Kirche schlichte Strebepfeiler, die an den Seitenschiffen 
einmal, am Chore zweimal mit Wassernasen absetzen. Das Sockelprofil besteht aus 
Platte und Schräge, das Hauptgesims des Chores aus Hohlkehle und Schräge. Jedes 
Seitenschiff ist mit zwei Giebeldächern überdeckt, ohne Rücksichtnahme auf die 
innere Dreitheilung. 
Das Hauptportal hat zwischen Kehlen und einem Birnstabprofil, das sich an 
der Spitze des Bogens überschneidet, an der äusseren Wandung ein steinernes 
Weihwasserbecken mit spätgothischer Maasswerkverzierung. 
Die Kirche ist aus Basaltsteinen errichtet und nur die Pfeiler und Ecken sind 
mit Sandsteinquadern verkleidet. 
Der Altar der Kirche war dem hl. Laurentius geweiht. !) 
Ein alter hölzerner Crucifixus, der in der Sakristei liegt, ist handwerkliche Ar- 
Beh  Daselbst befindet sich noch eine eiserne Truhe mit spätgothischen Beschlägen. 
1) Würdtwein aa, 0:.:Bd: UI. S; 05: 
 
	        
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