Full text: Kreis Friedberg ([C, 2])

Stockwerk ist aus Fachwerk errichtet. Das Schloss besteht aus einem ältern und 
neuern Theil. Jener hat einen vorgebauten runden Treppenthurm mit steinerner 
Spindeltreppe, der einen achteckigen Aufsatz aus Fachwerk und ein Zwiebeldach 
hat. Die Thüröffnungen sind spitzbogig und mit Stäbchen und Kehle profilirt; die 
eine mit an den Spitzen sich kreuzenden Stäbchen trägt die Jahreszahl 1579. Der 
neuere Theil hat eine rundbogige Durchfahrt, in der sich eine ebensolche Thür 
mit Karniesprofilirung und der Jahreszahl 1607 befindet. Ueber dem Sandstein- 
bogen der Hinterseite dieser Durchfahrt befinden sich 2 in Sand- 
stein gehauene Wappen, das Solmsische und das Riedesel’sche, | Dermerir 
und über ihnen ein Sandstein mit der eingehauenen Schrift: Joham:Yens 
Der Meyster Fohann Reus 1611. An derselben Seite ist das DESZE6TT: 
Vordertheil eines stehenden Löwen aus Sandstein eingemauert. 
O Södel. Inschrift am 
Im Uebrigen bietet das Schloss Bemerkenswerthes nicht. Bl 
DO 
ALH, SEADEN 
TADT an der Nidda, nach Weigand'!) in Folge seiner Lage am Bach- 
oder Flussgestade also genannt, kommt: urkundlich zuerst 1156 vor. 
Damals trugen ein gewisser Wortwin und seine Gemahlin Hedewic 
  
der Abtei zu Fulda das von ihnen errichtete castrum, mit Namen 
Stade, zu Lehen auf:?) Dieser Wortwin scheint identisch zu sein mit Ortwin, 
einem Herrn von Büdingen, welcher mitsammt seinem Bruder Gerlach rı31 — 1145 
genannt wird.?) Wenigstens lernen wir 1233 Gerlach von Büdingen und dessen 
Verwandte, die Gebrüder Heinrich und Gerlach von Isenburg, als Inhaber der Burg 
Staden kennen. Nach dem Aussterben der Herren von Büdingen im Mannesstamme 
gelangte Staden in den Besitz der Limburger Linie der Herren Isenburg. Dass zu 
dieser Burg auch eine Ortschaft gleichen Namens gehörte, erfahren wir daraus, dass im 
Jahre 1304 Johann I. für seine Stadt Staden (oppidum suum Staden) dieselben Rechte 
und Freiheiten erwirbt, welche Frankfurt am Main hat. Die Bestandtheile des ’aufge- 
tragenen fuldischen Lehens waren 1308: die Burg’Staden sowie deren äussere Befesti- 
gung, die »Vurburge«, das Dorf, das obere und untere Vlastat (Florstadt), Stammheym 
und Birkisheym (jetzt Wüstung) mit dem Gerichte, den Herrlichkeiten und sonstigem 
Zubehör.*) Zu derselben Zeit wurde ferner Johann I. von Mainz zu Lehen 
übertragen die Vogtei im obern und untern Moxstadt sowie. in dem Dorfe 
Hegheim nebst allen Rechten, Herrlichkeiten (honoribus) und Zubehörungen. ?) 
Diese Besitzungen, zu denen auch das schon seit 1531 verschwundene Dorf 
Apelhusen gehörte, wurden 1405 von Johann IIl., der seine Kinder durch 
2): Archiv. Bd. VII. S. 234. 2) Archiv, Bd. XIII. S. r etc. Dr. Fr. Zimmermann, Geschichte der 
(ianerbschaft Staden. Vgl. daselbst auch die Literatur über Staden. : 3), Landau'a..2.:0..8:.26, 
4) Zimmermann a. a. O.S. 5. 5) Ebds, Nach Urkunden in dem von Löw’schen Rothen Buche. 
  
  
  
  
 
	        
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