Full text: Kreis Friedberg ([C, 2])

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STADEN 267 
runde zu den obern Stockwerken führende Thurm mit Steintreppe, deren Spindel 
hohl gearbeitet ist, liegt neben jenem Portal, während an der entgegengesetzten l 
Seite nach dem Mühlthor zu ein rechteckiger Erker vorspringt, dessen Brüstungs- 
felder mit maasswerkartig ausgeführten Füllungen des 16. Jahrhunderts und 
mit 2 Wappen aus Sandstein ausgefüllt sind. Im Uebrigen ist das Haus SL 
schlicht gehalten; die Fenster, von denen eines das Steinmetzzeichen J| 
trägt, haben Sandsteinwandungen, die bloss in den obern Stockwerken gekehlt m 4 
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sind; über dem zweiten Stockwerk umzieht ein schwaches gothisirendes Re- 
naissance - Profil den Putzbau Ein Erkerzimmer im Innern hat noch eine 
schlichte Stuckdecke mit Feldertheilung, die aber durch vielfaches Ueberstreichen | 
gelitten hat. Diesem Hause schliesst sich nach Osten zu ein niedrigeres zwei- 
stöckiges an, welches nach dem Hofe zu ehemals zwei rundbogige Oeffnungen 
hatte und in beiden Stockwerken mit Gewölben versehen ist. Es hat ein vom 
zweiten Stockwerk aus zugängliches Geheimgemach, ist oben noch mit den alten 
Fliesen versehen und hat nach dem Mühlgraben zu den erwähnten halbrunden 
Vorbau, wo es auch den Eingang zu den Kellern enthält. 
Die Burgbefestigung diente Stadtbefestigung 
zugleich als Vertheidigungsanlage 
der nördlichen Stadtseite. Süd- 
lich vom Mühlgraben umzog eine 
Mauer mit Thürmen, vor der sich 
ein Graben befand, die Stadt. 
Die östliche Befestigungsmauer mit 
dem am Ufer des Mühlbaches 
erbauten, bereits erwähnten Rund- 
thurm ist zum grossen Theile noch 
erhalten, ebenso Stücke der Süd- 
mauer mit dem Reste eines Rund- 
thurmes und ein solches der West- 
mauer bis an den Mühlgraben. 
An diese Mauerreste lehnen sich 
  
die Häuser der Stadt. Von den 
Thoren hat sich nur am Südthore Fig. 166. Staden, Holsbrücke. 
ein westlicher Mauerrest erhalten. 
In dem Parke eines im vorigen Jahrhundert erbauten herrschaftlichen Hauses 
mit Mansardendach ohne Kunstwerth hat sich auch noch ein Stück des Stadt- 
grabens erhalten. 
Westlich von der Burg am Mühlbache liegt eine Mühle, die an der Südost- Alte Mühle 
seite einen runden Treppenthurm mit Spindeltreppe und ein Portal mit giebel- 
förmigem Aufsatz und profilirten Wandungen hat. Das schlusssteinartig ausgehauene 
Mittelstück dieses Portals trägt Buchstaben und Jahreszahl als Inschrift: H.G.S. I 
1764. N 
In dem Giebelfelde befindet sich zwischen zwei geflügelten Putten ein Kammrad 
und Cirkel und eine Haue in Relief, hierunter: Johann Georg Schuld. \ 
 
	        
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