j 280 KREIS FRIEDBERG
Zeile: Anno 1704 den I7 dag December — Andreas Schneidewind
in Frankfurt.
Kath. Pfarrkirche Die im 18. Jahrhundert erbaute kath. Pfarrkirche, ein schlichter einschiffiger
Bau mit schlankem Dachreiter über der abgewalmten Westseite, bietet Bemerkens-
werthes nicht. —
| Die ne Dicht am Orte und an der Nidda liegt die Aurne des ehemaligen Schlosses
ri Vilbel, einer Wasserburg, deren Besitzverhältnisse äusserst wechselreich waren. !)
N, Am Ende des ı4. Jahrhunderts besass ein Ritter Bechtram von Vilbel eine Burg,
die auf der Stelle der heutigen Ruine stand. Im Jahre 1399 wurde sie in einer
Fehde, die Frankfurt mit dem Ritter hatte, in Gemeinschaft mit den Landesherren
von Vilbel, Ulrich V. von Hanau und Philipp von Falkenstein, zerstört, aber durch
den nachfolgenden Besitzer, den Erzbischof von Trier, Wernher von Falkenstein,
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1414 wieder aufgebaut. Die nächsten Besitzer nach dem Tode des letzten Fal-
kensteiners werden Gottfried und Eberhard von Eppenstein (!/s), Anna von Solms,
vermählt gewesene von Sayn, Gemahlin des Johann von Loen (!/s), Diether von
Isenburg (!/s) und die Stadt Frankfurt (!/s). Der Antheil der Anna von Solms
gelangt 1446 durch Kauf an Frank von Cronberg. 1503 wird Eppstein - König-
stein Alleinbesitzer der einen Hälfte und erwirbt auch das Viertel der Cronberger.
Jene Dreiviertel kommen 1535 durch Erbschaft an Stolberg-Königstein. Nachdem
Frankfurt aus seinen Rechten auf die Burg verdrängt war, erscheint 1575 Christoph
von Stolberg-Königstein als Herr des Schlosses, nach dessen Tode Churmainz alte
Ansprüche geltend macht und sich in den alleinigen Besitz desselben, auch des
Isenburger Antheiles, setzt. 1796 wurde das Schloss durch den französischen Ge-
neral Kleber niedergebrannt. Die Ruine kam 1816 durch Tausch an Solms-Rö-
delheim, alsdann durch Kauf an den Grafen von Walderdorf, hierauf an den Staat
und durch diesen in Privatbesitz.
ı) Vgl. Usener, Beiträge zu der Geschichte der Ritterburgen und Bergschlösser in der Umgegend von Frank-
furt am Main. Frkfrt. 1852, S. 103—116.
