Der Hauptthurm
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runden Wulst, die sich an der Spitze kreuzen, umrahmt und aus Basalt hergestellt.
Auf der Walmspitze des Daches ist eine doppelte Kreuzblume in reicher durch-
brochener Schmiedearbeit angebracht.
Der nördliche Chorbau hat Strebepfeiler, welche sich von dem des südlichen
Chorbaues nur durch die geschwungene Linie der Abdachung unterscheiden und durch
das Maasswerk, welches innerhalb der kleinen Giebelfelder angebracht ist. Sein Sockel-
und Hauptgesims sind ebenfalis gleich denen des Südchores. Ein Fenster zeigt aussen
Maasswerk mit naturalistisch gehaltenem Stabe, ein anderes hat solches mit Lilien.
Der mittlere Chor hat schlichte, nur einmal absetzende Strebepfeiler mit
einfacher Pultabdachung. Sein Hauptgesims hat eine kräftige Hohlkehle. Sehen
wir selbst von dem bereits erwähnten Maasswerk ab, so würde schon die Ver-
witterung seines Mauerwerks ein redendes Zeugniss dafür sein, dass wir sein Alter
hinter das der Nebenchöre weit zurückzusetzen haben.
Der Hauptthurm steht westlich von dem nördlichen Seitenschiffe, zwischen
diesem und dem Mittelschiffe. Der achteckige Unterbau, an den Ecken von Quadern
aus Lungstein eingefasst, auf den Flächen verputzt und von spitzbogigen Fenstern
durchbrochen, hat zwei durch ein Gesims geschiedene Stockwerke, über denen ein
gleichfalls achteckiger dreigeschossiger, mit Schiefer bekleideter Holzbau mit spitz-
bogigen Fenstern und Lukarnen und endlich ein Zwiebeldach mit Wetterfahne sich
erhebt. Dieser hölzerne Aufsatz stammt aus der Zeit nach 1606; wenigstens
berichtet Merian in seiner Topographia Hassiae:!) »Im Jar 1606 .auff Gertrudis
ist ein grosser schrecklicher Wind gewesen /so an (sebäwen grossen Schaden ge-
than /auch das hohe spitzige Tach auffm Kirchthurn auffgehoben / und hernieder
geworffen/da es dann hernach auff die schöne Form /wie jetzo vor Augen / wieder
gebawet worden.« jenes »hohe spitzige Tach« ist auf der Abbildung in Meissner’s
Sciographia Cosmica aus dem Jahre 1637 noch zu sehen, während bei Merian sich
schon der neuerbaute, bis heute im Wesentlichen noch erhaltene Aufsatz findet.
Ausser diesem Hauptthurme sind noch zwei Dachreiter vorhanden, von denen
der eine sich über dem Dache des Südchores, der andere über dem Mittelschiffe
des Choranbaues erhebt.
Die an der Kirche vorkommenden Steinmetzzeichen sind die folgenden:
Butzbach. Stadtkirche. Steinmetzzeichen.
Nordostchor.
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Nordseite. Südseite Ostchor. Thür Portal. Westseite,
Yhor. Nordseite.