Full text: Kreis Friedberg ([C, 2])

  
  
  
  
Der Hauptthurm 
  
  
28 KREIS FRIEDBERG 
runden Wulst, die sich an der Spitze kreuzen, umrahmt und aus Basalt hergestellt. 
Auf der Walmspitze des Daches ist eine doppelte Kreuzblume in reicher durch- 
brochener Schmiedearbeit angebracht. 
Der nördliche Chorbau hat Strebepfeiler, welche sich von dem des südlichen 
Chorbaues nur durch die geschwungene Linie der Abdachung unterscheiden und durch 
das Maasswerk, welches innerhalb der kleinen Giebelfelder angebracht ist. Sein Sockel- 
und Hauptgesims sind ebenfalis gleich denen des Südchores. Ein Fenster zeigt aussen 
Maasswerk mit naturalistisch gehaltenem Stabe, ein anderes hat solches mit Lilien. 
Der mittlere Chor hat schlichte, nur einmal absetzende Strebepfeiler mit 
einfacher Pultabdachung. Sein Hauptgesims hat eine kräftige Hohlkehle. Sehen 
wir selbst von dem bereits erwähnten Maasswerk ab, so würde schon die Ver- 
witterung seines Mauerwerks ein redendes Zeugniss dafür sein, dass wir sein Alter 
hinter das der Nebenchöre weit zurückzusetzen haben. 
Der Hauptthurm steht westlich von dem nördlichen Seitenschiffe, zwischen 
diesem und dem Mittelschiffe. Der achteckige Unterbau, an den Ecken von Quadern 
aus Lungstein eingefasst, auf den Flächen verputzt und von spitzbogigen Fenstern 
durchbrochen, hat zwei durch ein Gesims geschiedene Stockwerke, über denen ein 
gleichfalls achteckiger dreigeschossiger, mit Schiefer bekleideter Holzbau mit spitz- 
bogigen Fenstern und Lukarnen und endlich ein Zwiebeldach mit Wetterfahne sich 
erhebt. Dieser hölzerne Aufsatz stammt aus der Zeit nach 1606; wenigstens 
berichtet Merian in seiner Topographia Hassiae:!) »Im Jar 1606 .auff Gertrudis 
ist ein grosser schrecklicher Wind gewesen /so an (sebäwen grossen Schaden ge- 
than /auch das hohe spitzige Tach auffm Kirchthurn auffgehoben / und hernieder 
geworffen/da es dann hernach auff die schöne Form /wie jetzo vor Augen / wieder 
gebawet worden.« jenes »hohe spitzige Tach« ist auf der Abbildung in Meissner’s 
Sciographia Cosmica aus dem Jahre 1637 noch zu sehen, während bei Merian sich 
schon der neuerbaute, bis heute im Wesentlichen noch erhaltene Aufsatz findet. 
Ausser diesem Hauptthurme sind noch zwei Dachreiter vorhanden, von denen 
der eine sich über dem Dache des Südchores, der andere über dem Mittelschiffe 
des Choranbaues erhebt. 
Die an der Kirche vorkommenden Steinmetzzeichen sind die folgenden: 
Butzbach. Stadtkirche. Steinmetzzeichen. 
Nordostchor. 
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Nordseite. Südseite Ostchor. Thür Portal. Westseite, 
Yhor. Nordseite. 
 
	        
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