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30 KREIS FRIEDBERG
Grabsteine Vor der Ostmauer des mittleren Chores stehen die beiden ältesten der noch
vorhandenen Grabsteine, die noch dem 15. Jahrhundert angehören. Von diesen Denk-
malen ist das des Grafen Philipp v. Falkenstein künstlerisch das bedeutsamste (Fig. 18).
Es stellt innerhalb einer Umrahmung mit gothischen Fialen den Verstorbenen in
ziemlich hohem Relief stehend und in seiner Rüstung, dem aus Platten und Ringen
hergestellten Panzer und wallenden Untergewande, dar; seine Rechte hält den mit
Hund und Fahne geschmückten Helm, seine Linke umfasst den Zweihänder. Die
weitgeöffneten Augen und die Lockenfülle geben dem Angesicht eine auffallende
Lebendigkeit. Von den fünf Wappen ist das unter dem Helm befindliche das
kombinirte der Münzenberger und Bolanden; die beiden oberen sind das herrschaft-
liche Münzenberger und das Hohenlohe’sche, das grossmütterliche von der Mutter
her, die beiden unteren das Hanauische (das mütterliche) und das Saarw erdensche,
das grossmütterliche vom Vater her. Die beiden Löwen in den Feldern des unter
dem N befindlichen Steins sind spätgothisc h und gehören nicht zu ihm. Die durch
Uebertünchung schwer leserlich ge-
AL it wordene und oben durch einen Balken
der Orgeltribüne bedeckte Inschrift in
gothischen Minuskeln lautet nach Dieffen-
bach!) vollständig:
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ug - ob-nobil- ung - philippus -LOMER
in - falckenstein - bnus in - a
berg - cujugs - anima - reqguiesvat 1
pare - amen-
Das um mehr als ein halbes
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Jahrhundert jüngere zweite, mehr hand-
werklich ausgeführte Denkmal (Fig. 19),
gleichfalls aus Sandstein und mit der
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Relieffigur des Verstorbenen, stellt diesen
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im Schuppenpanzer, mit dem Schwerte
und im Helme dar. Auffallend sind die
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langen Schnabelschuhe des auf einen
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Löwen gestellten Junkers. Die Umschrift,
gleichfalls in gothischen Minuskeln,
lautet:
anno - hiii-m-+cere Irit- Direfima-
menfis - juli 6 nabilc- generojus
doicellug- mernherus-de-eppenjten-
dus in muantzenberg - cui9 - ala. res
quiefcat T- pace- amen:
An der Nordmauer ist ein kleines
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3.220, ae
Fig. 19. Grabstein des Junkers Wernher von Eppe nstein Epitaphium angebracht, das in gefälliger
T 1402. Arbeit aus Sandstein hergestellt ist.
1) Im Archiv, Bd. V. XIEI:2S.7105-