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RETTET
BUTZBACH 3
Ueber dem mittleren, hessischen Wappen stehen die Buchstaben P.L.Z.H.
(Philipp, Landgraf zu Hessen), und über dem dritten ostfriesländischen die
Buchstaben
2.83: E.2.H. (Christina Sophia, Landgräfin zu Hessen, geborne
G.G.Z.O.F.F.Z. Gräfin zu Ostfriesland, Frau zu Esens, Stedensdorf
E:8:4..W. und Wittmund).
Die Bleisärge sind reich mit eingravirten Sprüchen und Wappen der Ver-
schiedenen versehen, der der zweiten Gemahlin zugleich mit einem 1,05 m hohen
Crucifixus in gleicher Arbeit, der recht flott gezeichnet ist.
Das über der Gruft errich-
tete Denkmal (Fig. 22), dessen
baldachinartiger Ueberbau aus
Holz besteht, ist lediglich eine
Nachbildung der Gruft. Vier
korinthisirende, auf Postamente
gestellte Säulen tragen auf Gebälk-
stücken ein spitzbogiges Kreuz-
gewölbe, über dessen kranzförmi-
gem Schlusssteine eine viereckige
Laterne mit der Nachbildung
eines Schädels sich erhebt. Die
äusseren Spitzbogen sind mit we-
nig geschmackvollen Schnörkeln
besetzt. Die inneren Flächen
der Holzkappen sind mit Oelma-
lereien verziert, welche die Reliefs
der Gruft in recht mässiger Arbeit
wiedergeben. An der Mauer-
fläche, an der dieser Holzbau
errichtet ist, befindet sich ein sehr
zerstörtes, auf Leinwand gemaltes
Oelbild, welches den Landgrafen
mit seinen beiden Frauen in
knieender Stellung vor einem Cru-
cifixus ähnlich wie auf der Öst-
mauer der Gruft darstellt. Dieses
Bild ist mit einem reichen Rah-
men aus Trarbacher Stein um-
A119. 22.
geben, den man als ei rec Ja e 3
2 ; . ne Bet Epitaphium Philipp’s III, von Butzbach ın der Pfarrkirche.
tüchtige handwerkliche Arbeit be- Oberbau.
zeichnen kann, der aber, rein
künstlerisch betrachtet, nicht an die Arbeit der Gruft heranreicht. Er zeigt uns das
erste Elternpaar in Nischen mit Muscheln, Engelsköpfen, Putten, Roll- uud Frucht-
werk, wie sie der Barockstil zeitigte. Die Bekrönung bilden seitliche geschwungene
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