FAUERBACH VOR DER HÖHE 61
Xl. FAUERBACH VOR DER HÖHE
ILIALDORF, im Mittelalter Zurdahe, Fuerbach, Fourbach, gehörte
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za der Hochweiseler Mark. Der Name bedeutet nach Weigand ') »zum
Feuer- oder Flammenbaches. Der Ort gehörte zu jenen Dörfern,
welche, ehemals Münzenbergisches und nachdem Falkenstein’sches
Eigenthum, von den Eppensteinern im Jahre 1478 an den Grafen Philipp von
Katzenellenbogen verkauft wurden und im nächsten Jahre an Hessen kamen.
Die Ärrche, ein schlichter einschiffiger Bau mit hohen rundbogigen Fenstern,
flacher Decke, eckigem Chorschluss und Dachreiter über der Westseite, ist nach der
Jahreszahl an der Westseite 1741 aus unregelmässigem schiefrigem Gestein und mit
Quadern an den Ecken erbaut. An der Kirchhofsthüre steht auf einem ehemaligen
Bogenstein in einem Kreuze die Jahreszahl 1579. Die beiden Glocken stammen
aus dem 15. Jahrhundert. Die eine 0,79 m breit und 0,46 m hoch, trägt in
gothischen Minuskeln die Aufschrift :
maria nottes x ceile x Halık in x Yut x mas x ich * aber x fehelle &
anna x vi Km? x ccee x Ter° *;
die andere, 0,63 m breit und 0,50 m hoch hat die Aufschrift:
uU x* maria x pit & dein « Kint * lior x ung Km K ccce * Kerreii.
Die Inschrift der ersten Glocke ist wahrscheinlich Veranlassung dazu gewesen,
dass der Volksmund sie aus dem ehemaligen Wallfahrtsorte Mariazell bei Bodenrod
herstammen lässt.
Die Kirche besitzt eine alte Taufschüssel aus Bronze von der Gestalt, wie
sie mehrfach aus der Zeit des XV. bis XVII. Jahrhunderts vorhanden sind, mit
der getriebenen Reliefdarstellung der Ueberbringung der Traube aus dem hl. Lande
und der sich wiederholenden Umschrift:
GEWKSALZEITIEHBWARTS
Spuren des ehemaligen Doppelgrabens, welcher den Ort umgab, sind noch
vorhanden, die drei Thore aber vollständig verschwunden.
Hölzerne Hofthore in dem Typus der Gegend kommen auch hier vor. Die
ältesten stammen aus dem 18. Jahrhundert und tragen zum Theil noch Farbenspuren. ?)
Der Pfahlgraben lief durch die Gemarkung, ist aber geebnet. Grabstätten
aus alter Zeit mit Spuren von Verbrennungen finden sich »in den Weiden«, am
»Hinterfeld«, »auf der Plattes, in den »Brautgärten«, auf dem »Hämmerich«, über-
haupt rings um Fauerbach.®)
t) Archiv, Bd. VII. S. 273. 2) Vgl. unter »Hoch-Weisek. 3) Nach einer Mittheilung des Pfarrers Herrn Luft.
Kirche
Glocken