Full text: Kloster Arnsburg mit Altenburg ([C, 3], Band 2)

   
   
  
  
  
  
   
    
   
  
  
  
   
    
  
    
    
  
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Abb. 71. Bogen- und Konsolenfries am Paradies 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
Kloster Arnsburg. Die Kirche. Allerheiligenkapelle. 
gekennzeichnet, ein Verfahren, 
das im Mittelalter nicht üblich 
war. Alles Anzeichen, daß ein 
Neuversetzen der Steine einmal 
aus irgendeinem Grunde statt- 
gefunden hat — vielleicht nach 
dem Dreißigjährigen Krieg oder 
1744, als der Abt Antoni das In- 
nere mit Stuck versehen ließ). 
Die Einfachheit der Außen- 
seite des Paradiesesist geradezu 
enttäuschend, zumal wenn man 
sich der reichen Vorhalle in 
Maulbronn erinnert. Sie war 
aber beabsichtigt und kenn- 
zeichnet den Warteraum des 
dritten Standes der Kirchenbe- 
sucher, der Auswärtigen, die 
von den Gütern kamen, um in 
einem streng abgesonderten, 
bescheidenen Teil der Kirche 
am Gottesdienst teilzunehmen. In Maulbronn diente die Vorhalle zugleich 
den Laienbrüdern als Durchgangsweg. Ob dies bei ihrer reicheren Aus- 
bildung mitsprach, ist fraglich. Wichtiger 
ist der Zeitunterschied. Die 
Vorhalle in Arnsburg ist die letzte an Zisterzienserkirchen — neben der 
von Otterberg, die wir nicht kennen und 
wissen, ob sie überhaupt ausgeführt wurde. 
von der wir nicht einmal 
Die in Maulbronn ist um 
30 bis 40 Jahre älter, ist entstanden in einer schmuckfreudigen Zeit, als 
man in Arnsburg die Osthälfte der Kirche baute. Mit dem Fortschreiten 
nach Westen wurden die Arnsburger Bauleute, 
immer aszetischer. 
DIE ALLERHEILIGENKAPELLE 
Die Allerheiligenkapelle, auf dem Plan von 1761 als 
Kapelle S. B. V., also als Marienkapelle bezeichnet, wurde 
geweiht von Johann v. Linden und seiner Gemahlin 
Guda, geb. v. Bellersheim. Den Tag, der in der Inschrift 
des Gedenksteines genannt ist, wird man als den Weihetag 
der Kapelle anzusehen haben: 21. September 1394. 
meister in die Wölbsteine des Tores, ehe er sie abbrach, 
wie wir am Langhaus sahen, 
  
Abb. 72. Laubmaske 
!) In Eberbach war das Nordtor der Klostermauer mit dem angren- von einem Schluß- 
zenden Mauerteil gegen 1750 beschädigt gewesen. Dort hat der Maurer- stein der Allerheili- 
Ziffern einge- genkapelle, jetzt am 
hauen, um sie später genau in der alten Reihenfolge wieder versetzen zu Stallgebäude nahe 
können. (Schäfer.) 
der Wetterbrücke
	        
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